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Kurbäder im Aufwind: Buchungen gehen wieder nach oben

Bunte Lichter strahlen das Königliche Kurhaus der Erlebnis- und Lichterwelt in Bad Elster an. / Foto: Kristin Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa
Bunte Lichter strahlen das Königliche Kurhaus der Erlebnis- und Lichterwelt in Bad Elster an. / Foto: Kristin Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Mit steigenden Besucherzahlen und einigen Bauprojekten schauen Sachsens Kurbäder wieder hoffnungsvoller in die Zukunft. Dabei setzen sie auf neue Angebote und lange Tradition, bleiben aber von der allgemeinen Teuerung nicht verschont.

Erstmals seit drei Jahren verzeichnen Sachsens Kurbäder wieder deutlichen Auftrieb. «Die Stimmung ist gut, es geht spürbar aufwärts. Auch wenn wir die Zahlen noch nicht komplett erreichen, die wir vor der Corona-Pandemie hatten», sagte Helfried Böhme, Geschäftsführer des Sächsischen Heilbäderverbandes, der Deutschen Presse-Agentur. 2019 hätten noch 3,3 Millionen Gäste in den 14 Kurorten des Freistaates übernachtet. Genaue Prognosen für 2023 seien schwierig. «Wir müssen die Sommerzeit abwarten. Aber die Buchungen der letzten Monate stimmen hoffnungsvoll.»

Auch im Staatsbad Bad Elster im Vogtland sei festzustellen, dass sich das Reiseverhalten nach der Corona-Pandemie normalisiere, sagte Jens Böhmer, Geschäftsführer der Sächsischen Staatsbäder GmbH. «Zum Glück sind uns viele Stammgäste treu geblieben, haben auch in schwierigen Zeiten unsere Angebote wahrgenommen und holen ihren Gesundheitsurlaub nach, der häufig in den letzten drei Jahren aufgeschoben wurde.» Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 hätten sich die Anreisen und Übernachtungen noch nicht komplett erholt. «Vor allem im Bereich der Klinikübernachtungen galten noch lange strengere Regelungen, welche die Gästezahlen minimierten.»

Mit einer Festwoche feiert Bad Elster derzeit das Jubiläum «175 Jahre Königlich-Sächsisches Staatsbad». Im Sommer 1848 verlieh König Friedrich August II. dem Ort den Titel. «Insbesondere das Jubiläumsjahr 2023 sehen wir als Chance, Bad Elster nach den letzten drei Jahren voller großer Herausforderungen mit seinen Schätzen überregional noch bekannter zu machen und einen Bogen von der Tradition zur heutigen modernen Gesundheits- und Wohlfühldestination zu schlagen», so Böhmer. Am Freitag war dazu ein Festkonzert mit einer Rede von Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) geplant.

Im Gegensatz zu den beiden einzigen sächsischen Staatsbädern im Vogtland, Bad Elster und Bad Brambach, seien die meisten Kureinrichtungen andernorts in kommunaler Hand, sagte Helfried Böhme. «Das macht es finanziell für sie oft nicht einfach. Und in der Corona-Zeit fielen sie bei den meisten Programmen zur Unterstützung durchs Raster.» Große finanzielle Verluste - etwa durch monatelange Schließung der Bäder - würden sich jetzt auf die Investitionskraft auswirken. Dazu kämen Fachkräftemangel und Energieprobleme. Eine Teuerung sei in den meisten Kurorten unumgänglich gewesen.

«Trotzdem warten viele Neuerungen auf die Gäste», so Böhme. Das geplante Kneipp-Zentrum in Bad Lausick (Landkreis Leipzig) und ein Schwimmhallen-Neubau im Thermalbad Wiesenbad (Erzgebirgskreis) nannte er als Beispiele. Die Corona-Pandemie werde auch inhaltlich in den Kurbetrieben aufgenommen. Unter der Internetseite longcovidkur.com könnten Betroffene von Long Covid zukünftig Angebote der Kurorte einsehen, erläuterte Böhme. «In den Behandlungen wird auf die verminderte Belastbarkeit der Erkrankten eingegangen und das heilende Umfeld der Kurorte genutzt.» In Bad Schlema (Erzgebirgskreis) etwa stünden dazu neben Behandlungen mit Radon ab Spätsommer Anwendungen mit Sole als ein weiteres Mittel aus der Natur zur Verfügung.

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