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Corona-Krise: Biotech-Branche gewinnt an Bedeutung

Symbolbild Biotechnologie in Sachsen / pixabay Bokskapet
Symbolbild Biotechnologie in Sachsen / pixabay Bokskapet

Die Biotech-Branche in Sachsen hat nach Ansicht von Experten in der Corona-Krise an Bedeutung gewonnen. Die Pandemie habe gezeigt, wie wicht

Die Biotech-Branche in Sachsen hat nach Ansicht von Experten in der Corona-Krise an Bedeutung gewonnen. Die Pandemie habe gezeigt, wie wichtig etwa Unternehmen der Medizintechnik und Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet seien, sagte André Hofmann, Geschäftsführer des Biotechclusters biosaxony, der Deutschen Presse-Agentur. Zahlreiche Firmen in Sachsen hätten innerhalb kürzester Zeit auf die Herstellung von Atemschutzmasken umgesattelt, andere wiederum Corona-Tests entwickelt. «Etliche Unternehmen haben neue Geschäftsfelder entdeckt», so Hofmann. Das zeige, dass der Freistaat mit dem Aufbau und der Förderung eines Biotech-Clusters in den vergangenen Jahren auf das «richtige Pferd» gesetzt habe.

Am Mittwoch stellen sich im Zentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) beim Life-Sciene-Forum zahlreiche Firmen vor und ziehen Bilanz, wie sich die Branche in den vergangenen 20 Jahren entwickelt hat. Eröffnet wird das Forum von Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Mit dabei sind unter anderem das Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik Dresden sowie das Biotechnologisch-Biomedizinische Zentrum in Leipzig.

Im Jahr 2000 startete Sachsen eine «Biotechnolgie-Offensive», um Innovationen und Firmenansiedlungen in diesem Bereich voranzutreiben. Rund 200 Millionen Euro flossen seither allein in den Aufbau zweier Bio-Innovationszentren in Dresden und Leipzig sowie in die Einrichtungen von Professuren, Nachwuchsforscherstellen und Geräteausrüstungen in den Zentren. In der Leipziger BioCity etwa wurde jüngst ein Corona-Test für zu Hause entwickelt. Insgesamt belaufen sich die Investitionen in das Cluster seither auf knapp eine Milliarde Euro - das Geld floss unter anderem in Forschung und Entwicklung, Hochschulen und Forschungsprojekte.

Biosaxony-Geschäftsführer Hofmann sieht in der Branche großes Potenzial. «Es hat sich viel entwickelt, wir haben eine hervorragende Basis.» Weil es in der Regel verhaltmäßig lange dauert, bis die Produkte in der Branche marktreif entwickelt sind, wachsen die Unternehmen oft langsamer als in anderen Branchen, wie Hofmann sagte.

Für weiteres Wachstum aber fehlt es nach Ansicht des Verbandes vor allem an Flächen. Beide Innovationszentren in Dresden und Leipzig stießen langsam an ihre Kapazitätsgrenzen, sagte Hofmann, der mit dem Verein biosaxony rund 120 Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen in Sachsen präsentiert. Während in Leipzig derzeit etwa die Halle 12 der alten Messe für weitere Biotech-Ansiedlungen ausgebaut wird, fehlt es gerade in der Landeshauptstadt an Flächen. «Das deckelt die wirtschaftliche Entwicklung.»

Die Biotechnologie gilt als Zukunftstechnologie und ist in mehreren Branchen von der Abfallwirtschaft bis hin zur Medizin zu finden. In Sachsen gibt es rund 300 Unternehmen und Forschungseinrichtungen in den Bereichen Biotechnologie, Medizintechnik und Pharmazeutische Industrie. Rund 15 000 Mitarbeiter sind in der Branche beschäftigt, die jährlich rund 1,9 Milliarden Euro erwirtschaftet. Der größte Anteil entfällt auf die Medizintechnik mit mehr als 10 000 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 1,2 Milliarden Euro.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH