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Linke-Politiker nennt Preiserhöhungen der Versorger Abzocke

Sören Pellmann (Die Linke) steht vor dem Karl-Liebknecht-Haus seiner Partei in Leipzig. / Foto: Jan Woitas/dpa
Sören Pellmann (Die Linke) steht vor dem Karl-Liebknecht-Haus seiner Partei in Leipzig. / Foto: Jan Woitas/dpa

Der Linke-Politiker Sören Pellmann hält die von ostdeutschen Energieversorgern angekündigten Preiserhöhungen für eine «Kundenabzocke». Sie stünden in keinem Verhältnis zu den aktuellen Großhandelspreisen für Strom und Gas, sagte der Leipziger Bundestagsabgeordnete am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Auch angesichts der angekündigten Preisdeckel komme es offenbar jetzt zu Mitnahmeeffekten. «Wenn beim Strompreis der Deckel erst bei 40 Cent greift, dann bleibt natürlich kein Versorger darunter, da der Staat bezahlt. Ein zu lascher Deckel ist geradezu ein Anreiz für die Versorger, die Preise zu erhöhen.»

«Wir brauchen Preisdeckel auf Strom und Gas, die beim Vorjahresniveau ansetzen», betonte Pellmann. Zudem seien staatliche Preiskontrollen und eine Genehmigungspflicht für Preiserhöhungen nötig. Jeder Versorger sollte beim Bundeswirtschaftsministerium Erhöhungen beantragen und begründen müssen. «Es muss Schluss sein mit dem Wilden Westen auf dem ostdeutschen Energiemarkt, wo jeder machen kann, was er will.»

Das Unternehmen EnviaM hatte am Montag deutliche Preiserhöhungen ab 1. Januar 2023 angekündigt. Der Preis steige für die Grundversorgung und daran angelehnte Sonderverträge um 20,28 Cent je Kilowattstunde brutto, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Kunden zahlten somit ab kommendem Jahr 48,06 Cent je kWh brutto. Die Grundpreise sollen nach Unternehmensangaben unverändert bleiben.

Infolge der explodierenden Energiemarktpreise kündigte der Gasversorger Mitgas - ein Unternehmen der Envia-Gruppe - ebenfalls zum Jahreswechsel Preiserhöhungen an. So steige der Verbrauchspreis um 6,31 Cent je Kilowattstunde brutto auf 18,96 Cent je kWh brutto. Der Grundpreis bliebe gleich. Von der Preiserhöhung sind nach Firmenangaben rund 57 000 Privat- und Gewerbekunden in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen betroffen.

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