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Grüne werben um Akzeptanz für Ausstieg aus der Atomkraft

Wolfram Günther (Bündnis90/Die Grünen) spricht. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa/Archivbild
Wolfram Günther (Bündnis90/Die Grünen) spricht. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa/Archivbild

Die Uhr läuft, das Atomzeitalter in Deutschland endet zumindest was den Betrieb von Kernkraftwerken betrifft. Bis zuletzt prallen die Argumente von Gegnern und Befürwortern aufeinander.

Die Grünen in Sachsen werben um Akzeptanz für den unmittelbar bevorstehenden Ausstieg aus der Atomkraft und warnen zugleich vor einer Blockadehaltung bei CDU und FDP. Neben Energie- und Klimaschutzminister Wolfram Günther (Grüne) erklärte am Donnerstag auch die Parteispitze, warum das für Samstag geplante Abschalten der letzten drei Kernkraftwerke in Deutschland richtig sei. Günther sprach von einem «guten Tag für die Energiewende».

«Wer jetzt noch für die Laufzeitverlängerung eintritt, muss ehrlich sagen, was das heißen würde: Atomkraft ist die mit Abstand teuerste und riskanteste Form der Energieerzeugung», sagte Günther der Deutschen Presse-Agentur. In Deutschland sei weit und breit kein Endlager für den hochradioaktiven Atommüll in Sicht. Die Abhängigkeit von Russland bei der Beschaffung von Brennstäben sei hoch, Deutschland wäre erneut hochgradig abhängig, sagte Günther.

Seiner Ansicht nach sind die volkswirtschaftlichen Kosten des Atomstroms höher als die für alle anderen Arten der Stromerzeugung. «Atomstrom kostet ein Vielfaches von Strom aus Wind und Sonne. Die bis zuletzt verbliebenen deutschen Atomkraftwerke sind definitiv keine Lösung auf dem Weg zur klimaneutralen Energieversorgung. Ganz im Gegenteil: Ihr Weiterbetrieb stünde dem beschleunigten weiteren Ausbau der kostengünstigsten erneuerbaren Energien als harte Barriere im Weg.»

Grünen-Vorsitzende Marie Müser forderte Kritiker des Atomausstieges dazu auf, den «energiepolitischen Eiertanz» zu beenden und Realitäten anzuerkennen. «Der Atomausstieg ist Realität. Wir gehen jetzt den klaren Weg und schaffen damit Planbarkeit und Sicherheit für Menschen, die Unternehmen und die Energiewirtschaft. Wir laden die CDU und FDP herzlich ein, diesen Weg mitzugehen, sinnlose Blockaden zu lösen und ehrlich zu kommunizieren.»

«Wir kehren dem Zeitalter der veralteten Atomenergie den Rücken zu und gehen optimistisch in eine Zukunft der Erneuerbaren», betonte Müser. Nur mit dem ambitionierten Ausbau der erneuerbaren Energien werde man künftig eine sichere und kostengünstige Energieversorgung sicherstellen und so die Wettbewerbsfähigkeit der sächsischen Wirtschaft gewährleisten.

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