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Frust-Verarbeitung: PSG-Lehrstunde hinterlässt Spuren

Julian Nagelsmann, Cheftrainer des RB Leipzig. Foto: Michael Regan/Getty Images via UEFA/dpa/Archivbild
Julian Nagelsmann, Cheftrainer des RB Leipzig. Foto: Michael Regan/Getty Images via UEFA/dpa/Archivbild

Kapitän Yussuf Poulsen saß noch eine Weile auf dem Rasen des Estádio da Luz und versuchte, irgendwie den Moment zu genießen, trotz der klaren 0:3-Abfuhr durch das Starensemble von Paris Saint-Germain. Der Stürmer zog, wie er sagte, auch Kraft aus dem ernüchternden Augenblick wegen der Erkenntnis, dass er mit RB Leipzig in der Champions League schon bald wieder «ganz weit kommen» will. Trainer Julian Nagelsmann gönnte seinem Profi die Minuten der Reflexion, er hatte ohnehin mit seiner Enttäuschung über das Halbfinal-Aus in der Königsklasse genug zu tun.

«Aktuell überwiegt der Frust, das ist normal. Das muss auch so sein, um wieder die nötige Power zu sammeln für die neuen Aufgaben, die schon bald vor der Brust stehen», sagte Nagelsmann. In den Rekordbüchern wird er mit 33 Jahren fortan als jüngster Trainer in einem Semifinale der Fußball-Champions-League geführt. Aber bei Nagelsmann hallte in Lissabon besonders die Aussichtslosigkeit nach, einen Sieg gegen das Team des französischen Meisters mit Neymar, Kylian Mbappé und den weiteren Stars zu erringen.

Bis ganz nach oben fehlt diesen Leipzigern noch mancher Schritt. Die Euphorie nach dem 2:1 im Viertelfinale gegen Atlético Madrid war weg. «Der Gegner war heute übermächtig», konstatierte Nagelsmann nach den Toren von Marquinhos (13. Minute), Angel di Maria (42.) und Juan Bernat (56.). Folgerichtig blickte er schnell voraus.

«Du hast als Trainer sofort wieder die nächsten Aufgaben. Wir haben Kaderthemen, die wir in der Transferperiode besprechen müssen. Wir haben bald Nürnberg im DFB-Pokal vor der Brust», sprach der RB-Coach schon vom nächsten Pflichtspiel im September gegen den «Club». Mehr als eine Woche Urlaub ist für die RB-Profis nicht drin.

Die von der UEFA ausgelobten zwölf Millionen Euro Halbfinal-Prämie werden nicht in neue Spieler investiert - das hat RB-Chef Oliver Mintzlaff seinem Trainer schon verdeutlicht. Gesucht wird aber nach dem Fortgang von Timo Werner zum FC Chelsea noch ein Stürmer, zumal Patrik Schick nach jetzigem Stand in der kommenden Woche nicht bei der Wiederaufnahme des Trainings in Leipzig sein wird, sondern bei seinem alten Club AS Rom.

«Jeder Trainer will die bestmögliche Mannschaft, jeder Spieler auch. Wir haben noch Aufgaben. Denen werden wir uns jetzt widmen», sagte Nagelsmann. Die nächste Gruppenphase in der Champions League beginnt im Oktober. Dann könnte es ein schnelles Wiedersehen mit PSG geben. Und auch mit deren Trainer Thomas Tuchel. «Nach dem Abpfiff habe ich gesagt, Gratulation, viel Erfolg im Finale und bis bald», berichtete Nagelsmann von der kurzen Kommunikation mit seinem einstigen Coach und heutigen Kollegen.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Julian Nagelsmann, Cheftrainer des RB Leipzig. Foto: Michael Regan/Getty Images via UEFA/dpa/Archivbild