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Eisenach, Leipzig, Berlin und Magdeburg vor neuer HBL-Saison

Leipzigs Viggo Kristjansson in Aktion. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa/Archiv
Leipzigs Viggo Kristjansson in Aktion. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa/Archiv

Vor der 57. Bundesliga-Saison glaubt Eisenach an das Unmögliche, bei Leipzig steht die Entwicklung im Vordergrund, Berlin ist zurückhaltend und Magdeburg möchte wieder ganz oben mitspielen.

Die Handball-Bundesliga der Männer geht in dieser Woche in die 57. Saison. Im Rennen um die Meisterschaft dürfte es so spannend werden wie lange nicht mehr. Die vier Clubs aus dem geografischen Osten gehen dabei mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen in die neue Spielzeit.

ThSV Eisenach

Nach sieben Jahren Abstinenz sind die Thüringer erstmals wieder in der HBL vertreten. Einfach wird es für das Team von Trainer Misha Kaufmann jedoch nicht, in der «stärksten Liga der Welt» zu bestehen. «Die Fachwelt des Handballsports geht wohl in der Mehrheit fest davon aus, dass Eisenach der erste Absteiger ist. Sie betrachten es vielleicht sogar als ein Wagnis von uns - wir jedoch definitiv als Gelegenheit», sagt Eisenachs Sportlicher Leiter Maik Nowak vor dem ersten Spiel am Samstag gegen den Bergischen HC (19.00 Uhr/DYN). «Genau darin liegt der Reiz, und wir wären schlechte Sportler, wenn wir höchstselbst nicht an den Klassenerhalt glauben würden, oder?! Also schaffen wir 'einfach' das scheinbar Unmögliche.» Dafür wurde der Kader komplett umstrukturiert, es gab zehn Abgänge und neun Neuverpflichtungen. Mit «vergleichsweise bescheidenen Möglichkeiten» sei einiges erreicht worden, sagt Nowak, der auch auf den besonderen Heimfaktor in der Werner-Assmann-Halle setzt: «In dieser Halle und gegen uns als Team soll es keiner gegnerischen Mannschaft wirklich Spaß machen zu spielen.»

SC DHfK Leipzig

Die Vorbereitung bei den Sachsen verlief mehr als vielversprechend. Alle neun Testspiele - darunter gegen europäische Top-Clubs - konnten siegreich bestritten werden. Insofern scheint Trainer Rúnar Sigtryggsson die Integration der vier Neuverpflichtungen gut gelungen. «Der Kader ist im Vergleich zur Vorsaison gereifter, homogener und ausgeglichener», sagt Geschäftsführer Karsten Günther. «Wir sind alle sehr positiv gestimmt, dass das eine gute Saison werden kann.» Trotzdem sind die Leipziger bei der Formulierung der Saisonziele zurückhaltend. Nicht zuletzt, weil die vergangenen zwei Spielzeiten hinter den eigenen Erwartungen hinterherhinkten. «Wir sind von dem Ziel Top Sechs wieder ein Stück weggerutscht. Und müssen uns da Schritt für Schritt wieder heranarbeiten», sagt Günther. «In diesem Jahr haben wir uns ganz bewusst nicht auf einen Tabellenplatz festgelegt. Der Prozess steht im Vordergrund.» Ein Gradmesser erwartet die Leipziger derweil gleich zu Beginn. Zum ersten Montagsspiel der neuen Spielzeit ist am 28. August (19.00 Uhr/DYN) der Europapokalsieger aus Berlin zu Gast.

Füchse Berlin

Nach dem vorzeitigen Abgang von Spielmacher Jacob Holm und der langwierigen Verletzung von Kapitän Paul Drux stehen die Berliner zuallererst vor personellen Problemen. Neuverpflichtungen gab es bisher nur auf den Außen, in der Vorbereitung fiel zudem Abwehrspezialist Marko Kopljar mehrere Wochen aus. Insofern sind die angeschlagenen Töne in puncto Bundesliga in diesem Jahr etwas leiser. Geschäftsführer Bob Hanning sieht seine Mannschaft nur auf Platz vier, sagt aber auch: «Wir müssen nicht die Meisterschaft gewinnen, wir müssen auch nicht in die Champions League. Aber wir wollen das eben alles. Das sind unsere Zielsetzungen und dahin wollen wir uns entwickeln.» Vor allem erwartet der 55-Jährige, dass das vorhandene Potenzial besser ausgeschöpft wird und auch die jungen Spieler mehr Einsatzzeiten bekommen. Trotzdem ist Hanning nicht unzufrieden: «Da wächst ein Team zusammen, wie ich es mir erwünscht habe.» Beim Pflichtspielauftakt in Leipzig soll das auch auf das Parkett übertragen werden.

SC Magdeburg

Nach der Meisterschaft 2022 und Rang zwei in der vergangenen Spielzeit möchten die Magdeburger in dieser Saison wieder oben mitspielen. «Wir wollen in allen Wettbewerben so lange wie möglich dabei sein und gehen überall all in», sagt Geschäftsführer Marc-Hendrik Schmedt. «Wir müssen jetzt versuchen, den SC Magdeburg so aufzustellen, dass wir künftig immer für Titel infrage kommen. Das ist keine Chance, sondern eine Verpflichtung.» Mit sieben Siegen in sieben Testspielen konnte der Champions-League-Sieger dahin gehend in der Vorbereitung erste Akzente setzen, auch die vier Neuverpflichtungen machten einen guten Eindruck. «Der Wandel ist in dieser Saison etwas größer. Aber ich denke, wir haben uns noch einmal verstärkt», sagt Schmedt, der mit dem SCM verletzungsbedingt zunächst noch auf die Leistungsträger Gisli Kristjansson und Omar Ingi Magnusson verzichten muss. Das Auftaktprogramm hat es derweil in sich: Die erste Begegnung ist bei der HSG Wetzlar am Freitag (19.00 Uhr/DYN), danach folgen die Duelle gegen die SG Flensburg-Handewitt und bei den Füchsen Berlin.

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