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Verein: Prostitution wieder auf Niveau wie vor der Pandemie

Eine Prostituierte wartet auf ihrem Zimmer in einem Bordell auf Kundschaft. Foto: Andreas Arnold/dpa
Eine Prostituierte wartet auf ihrem Zimmer in einem Bordell auf Kundschaft. Foto: Andreas Arnold/dpa

Monatelang durften Prostituierte nicht offiziell arbeiten, riskierten zum Teil in der Illegalität hohe Strafen. Jetzt ist die Corona-Verordnung gelockert - mit Folgen.

Nach dem monatelangen Arbeitsverbot wegen der Corona-Infektionsgefahr dürfen Prostituierte in Sachsen wieder arbeiten - nach Einschätzung von Experten sind Angebot und Nachfrage mittlerweile auf dem Vor-Corona-Niveau. «Wir zählen natürlich keine Freier, aber man kann schon von der Logik her davon ausgehen, dass die Freierzahlen wieder genauso sind wie vor Corona», sagte Ralf Schauer von Karo e.V. der Deutschen Presse-Agentur. Auch die «Angebote» der Prostituierten hätten zahlenmäßig wieder das Niveau wie vor der Pandemie erreicht.

Der Plauener Verein Karo e.V. kämpft im Grenzgebiet zu Tschechien gegen Zwangsprostitution und sexuelle Ausbeutung von Frauen und Kindern. Das Team fährt im Rahmen der «aufsuchenden Sozialarbeit» Wohnungen ab, in denen Prostituierte arbeiten.

Seit Ende Juni seien «körpernahe Dienstleistungen» und damit auch Prostitution in Sachsen laut der Coronaschutzverordnung wieder erlaubt, erklärt Schauer. Die einzige Einschränkung sei das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Da die Einhaltung der Regel hinter verschlossenen Türen jedoch nur schwer zu kontrollieren ist, rechnet der Plauener Verein mit zahlreichen Verstößen - und entsprechend mit einer steigenden Ansteckungsgefahr für die Prostituierten.

Auch während des Lockdowns hat es nach Einschätzung des Vereins Prostitution gegeben - wenn auch versteckter und seltener. In dieser Zeit hätten die Betroffenen den Sozialarbeitern des Vereins jedoch nicht die Tür geöffnet. «Die Menschen hatten einfach Angst davor kontrolliert zu werden und Strafe zahlen zu müssen», sagte Schauer.

Karo e.V.

Corona-Schutz-Verordnung Sachsen

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH