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Orden für Al-Sisi: Stadtoberhaupt prüft Teilnahme an Ball

Dirk Hilbert (FDP), Oberbürgermeister von Dresden, spricht auf einer Pressekonferenz im Kulturpalast. Foto: Sebastian Kahnert/dpa/Archivbild
Dirk Hilbert (FDP), Oberbürgermeister von Dresden, spricht auf einer Pressekonferenz im Kulturpalast. Foto: Sebastian Kahnert/dpa/Archivbild

Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) verlangt im Zusammenhang mit der Vergabe des St. Georgs Ordens an den ägyptischen Präsidenten Aufklärung und prüft seine Teilnahme am diesjährigen Semperopernball (7. Februar). «Für mich ist nicht nachvollziehbar, wie diese Ehrung zustande gekommen ist und nach welchen Kriterien diese erfolgte», sagte er nach Angaben von Rathaussprecher Kai Schulz auf Anfrage am Dienstag. Hilbert habe umgehend auch Informationen zu weiteren Ehrengästen und Preisträgern gefordert. «Ich behalte mir vor, ob ich wie bisher offiziell im Programm auftreten werde und mit meinen Gästen am Ball teilnehme.»

Der Dresdner Semperopernball hatte Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi die Auszeichnung am vergangenen Sonntag in Kairo verliehen - trotz öffentlicher Kritik. Der Chef des Ballvereins, Hans-Joachim Frey, rechtfertigte die Entscheidung damit, dass der Ball eine Kultur- und keine politische Veranstaltung sei. Es gehe vielmehr darum, «mit der Sprache der Kultur Dialog herzustellen». Al-Sisi sorge in Ägypten für Stabilität, den Aufbau der Gesellschaft, für Kultur und Bildung und sei als Präsident der afrikanischen Union die Stimme Afrikas.

Der ehemalige General und Armeechef war 2013 nach einem Militärputsch an die Macht gekommen und 2014 als Präsident vereidigt worden. Seitdem geht er mit harter Hand gegen Oppositionelle und Kritiker vor. Die Meinungs- und Versammlungsfreiheit ist in Ägypten stark eingeschränkt.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Dirk Hilbert (FDP), Oberbürgermeister von Dresden, spricht auf einer Pressekonferenz im Kulturpalast. Foto: Sebastian Kahnert/dpa/Archivbild