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Dresdner Residenzschloss wieder mit Renaissance-Loggia

Eine Straßenbahn der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) fährt am Morgen in der Altstadt vor der Hofkirche. / Foto: Robert Michael/dpa
Eine Straßenbahn der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) fährt am Morgen in der Altstadt vor der Hofkirche. / Foto: Robert Michael/dpa

Die Loggia mit Fresken und Bildhauerarbeiten ist in voller Schönheit wiederhergestellt

Nach sieben Jahren ist die farbliche Gestaltung der Renaissance-Loggia am Dresdner Residenzschloss vollendet. An der Rückwand des nun komplett rekonstruierten viergeschossigen Altans entstand nach Angaben des Finanzministeriums vom Freitag eines der größten Renaissancefresken nördlich der Alpen wieder. Die biblischen Motive bilden dabei einen farbigen Kontrast zu den schwarz-weißen Sgrafitti - nach historischer Technik in Putz gekratzte Kunst - der Fassaden im Großen Schlosshof, wie vor 500 Jahren. Bei den biblischen Motiven handelt es sich um «Bekehrung des Paulus», «Saba vor dem Thron Salomons» und «Christi mit den Heiligen Drei Königen».

Der beim Schlossumbau Mitte des 16. Jahrhunderts geschaffene Altan war bildhauerisch rekonstruiert worden, ehe Künstler die oberen Etagen farblich ausmalten. Die Entwicklung der Freskenmotive, die später nach und nach auf frischen Kalkputz übertragen wurden, dauerte zehn Jahre. Die Kosten für die Wiederherstellung des Großen Schlosshofs insgesamt liegen nach Ministeriumsangaben bei 13 Millionen Euro.

Die mit dem Schlossbrand 1701 großteils verlorenen Wandgemälde waren einst von zwei Italienern aus Brescia geschaffen worden. Restauratoren hatten Motive, Stil und Ausführung anhand alter Stiche, Zeichnungen, Studien und Fotos erforscht, auf Pappe entworfen und dann nach und nach auf die bis zu 5,50 Meter hohen Wände übertragen. Dabei wurde ein mit Wasser angerührtes Pulver aus gemahlenem Stein, Glas und Erden auf eine frische, nur vier Millimeter dünne, sehr kalkreiche Putzschicht aufgebracht, das die Pigmente bindet.

Die am Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 zerstörte Dresdner Residenz sächsischer Kurfürsten und Könige wird seit 1986 wiederhergestellt und zum Museumszentrum der Staatlichen Kunstsammlungen ausgebaut. Bund und Freistaat investierten bisher nach Ministeriumsangaben rund 396 Millionen Euro.

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