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Treffen von Missbrauchsopfern der evangelischen Kirche

Ein Kreuz steht in der Aegidienkirche der evangelisch-lutherischen Marktkirchengemeinde. / Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Ein Kreuz steht in der Aegidienkirche der evangelisch-lutherischen Marktkirchengemeinde. / Foto: Julian Stratenschulte/dpa

20 Betroffene sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie haben sich am Wochenende im Klosterhof Sankt Afra im sächsischen Meißen zu einem Forum getroffen. Wie der Leiter des Forums, Gregor Mennicken, am Sonntag mitteilte, nahmen neben einer großen Gruppe männlicher Betroffener, die sexualisierte Gewalt durch den Diakon Kurt Ströer erfahren hatten, auch acht Frauen teil. Eingeladen wurden sie von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens (EVLKS).

Der 2013 verstorbene Ströer soll seine Rolle als Jugendwart ausgenutzt haben, um Schutzbefohlene und ihm anvertraute Menschen zu missbrauchen - dies reicht bis in die 1960er und 1970er Jahre zurück.

Demnach berichteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Samstag über jahrzehntelange Auswirkungen der erfahrenen sexualisierten Gewalt bis in die Gegenwart. In der Diskussion mit den anwesenden Kirchenvertretern soll es zahlreiche Fragen und Einsprüche gegeben haben.

Bei dem ersten Treffen berichteten der Präsident des Landeskirchenamts, Hans-Peter Vollbach, und der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Sachsen, Dietrich Bauer, über die Aufgaben und nächsten Schritte der geplanten Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommission (URAK). Ziel sei es, einen Workshop für alle interessierten Betroffenen anzubieten. Hieraus soll dann eine Betroffenenvertretung hervorgehen.

Die EVLKS und das Diakonische Werk Sachsen bilden den kleinsten von neun Verbünden zur Einrichtung einer URAK innerhalb der evangelischen Kirche in Deutschland. Demnach wird die URAK gemeinsam von den landeskirchlichen und diakonischen Leitungsorganen berufen. Ein gemeinsamer Start soll spätestens im März nächsten Jahres erfolgen.

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