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Zwickauer Schau zeigt neue Arbeiten von Norbert Bisky

Der Berliner Maler Norbert Bisky steht in einem Ausstellungsraum. / Foto: Jan Woitas/dpa
Der Berliner Maler Norbert Bisky steht in einem Ausstellungsraum. / Foto: Jan Woitas/dpa

Der Berliner Maler Norbert Bisky präsentiert eine Reihe eigener Arbeiten, die sich mit dem Werk des Expressionisten Max Pechstein auseinandersetzen. Die Schau mit dem Titel 'Im Freien' ist in Pechsteins Geburtsstadt Zwickau zu sehen und beschäftigt sich sowohl mit landschaftlichen Motiven als auch mit der Frage nach Freiheit. Die Ausstellung zeigt 24 Bilder, von denen viele brandneu sind.

Kraftvolle Farben sind eines der Markenzeichen des Expressionismus - und bestimmen auch die Malerei von Norbert Bisky. «Farben sind für mich Lebensenergie», sagt der in Berlin und Spanien lebende Maler. «Ich benutze die kräftigsten Farben, die ich bekommen kann.» Nun hat sich der 52-Jährige intensiv mit dem Expressionisten Max Pechstein (1881-1955) beschäftigt und daraus eine Reihe eigener Arbeiten geschaffen, die sich assoziativ mit dem Werk des «Brücke»-Künstlers beschäftigten und Zitate daraus aufgreifen.

«Im Freien» ist die Schau überschrieben, die fortan in Pechsteins Geburtsstadt Zwickau zu sehen ist. Der Titel nimmt nicht nur Bezug auf die dargestellten Szenen, die unter freiem Himmel angesiedelt sind. Es gehe ihm auch um die Frage, wie wir heute mit Freiheit umgehen, erklärt Bisky und verweist auf seine Kindheit und Jugend in der DDR: «Ich bin in nicht freien Verhältnissen groß geworden.» In einem Porträt etwa zeigt Bisky einen queeren Held («Queero»).

Bezug nimmt Bisky vor allem auf Pechsteins Reise 1914 in die Südsee zu den Palau-Inseln, die damals deutsche Kolonie waren. Dabei rücken nun People of Color selbstbestimmt ins Auge des Betrachters. Sie verkörpern etwa die Walküre «Siegrune» mit Feuerschälchen in der Hand und Airpod im Ohr, finden sich in Strandszenen und zwischen exotischen Gewächsen wie Bananen- und Feigenpflanzen. Die Szenerien löst Bisky durch Abstraktion auf, so dass imaginäre Orte entstehen. Und in einigen seiner Spiegelarbeiten, bei denen er auf Leinwand gemalte Bilder zerschneidet und die Fragmente auf einem Spiegel fixiert, wird der Betrachter selbst Teil des Kunstwerks.

Bisky, 1970 in Leipzig geboren, hat an der Universität der Künste in Berlin bei Georg Baselitz studiert. Der Einladung nach Zwickau sei er gern gefolgt, weil er als Kind häufiger hier gewesen sei, erzählt er. Zudem sei der Kunstverein in den vergangenen Jahren immer wieder mit engagierten Ausstellungen aufgetreten und habe Arbeiten von Künstlern gezeigt, die er sehr schätze. In den Räumen des Vereins in der Innenstadt sind nun 24 Bilder Biskys zu sehen - viele davon ganz neu, wie der Vorsitzende Klaus Fischer betont: «Da ist die Farbe fast noch am Trocknen.» Die Schau sollte am Freitagabend eröffnet werden und ist bis Ende September zu sehen.

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