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Engagement zur Erhaltung der sorbischen Sprache wird ausgezeichnet

Ein Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (Bundesverdienstkreuz) liegt vor der Verleihung bereit. / Foto: Markus Scholz/dpa
Ein Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (Bundesverdienstkreuz) liegt vor der Verleihung bereit. / Foto: Markus Scholz/dpa

Die Sorben Jan Bart und Ludmila Buda wurden mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für ihr Engagement zur Erhaltung und Wiederbelebung der sorbischen Sprache geehrt.

Wegen ihres Engagements zur Erhaltung und Wiederbelebung der sorbischen Sprache sind Jan Bart und Ludmila Buda mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt worden. Die Auszeichnungen wurden am Mittwoch in Sachsens Staatskanzlei übergeben, wie der Bund Lausitzer Sorben (Domowina) mitteilte.

Jan Bart wurde als Initiator des Bildungskonzeptes «Witaj» geehrt. Es ermöglicht jedem Kind den Erwerb der sorbischen Sprache schon in der Kindertagesstätte. Die zu lernende Sprache wird dabei neben der Erstsprache als Alltagssprache verwendet. 1998 wurde die erste «Witaj»-Kindertagesstätte «Mato Rizo» in Žylow/Sielow, einem Ortsteil der Stadt Cottbus, gegründet. Bis heute wird das Konzept in der Lausitz praktiziert. Derzeit lernen nach Angaben der Domowina jährlich etwa 250 Kinder in der Niederlausitz und etwa 1200 Kinder in der Oberlausitz im Kindergarten Sorbisch.

Ludmila Buda wurde als Mitgründerin und erste Vorsitzende des Sorbischen Schulvereins ausgezeichnet. Sie engagiert sich seit Jahren für den Erhalt und die Weiterentwicklung der sorbischen Sprache. Mit ihrem Engagement wurden weitere «Witaj»-Kitas eingerichtet. Derzeit lernen pro Jahr 520 Kinder in den Kindertagesstätten des Schulvereins nach dem Immersionsprinzip. Das bedeutet: Erzieherinnen und Erzieher sprechen mit den Kindern in der zu vermittelnden Sprache. Mittlerweile ist das Konzept auf schulischer Ebene weiterentwickelt worden und bietet einen ganzheitlichen Bildungsweg.

Die Sorben und Wenden sind seit rund 1500 Jahren in der Lausitz ansässig. Nach offiziellen Schätzungen bilden etwa 60.000 Menschen heute das Volk der Sorben und Wenden in der Oberlausitz und der Niederlausitz. Trotz Assimilierungsversuchen früherer Herrscher und Regierungen hat es seine eigene Sprache und von Festen und Brauchtum geprägte Kultur bewahrt. In Sachsen knüpft das schulische
Bildungskonzept «2plus» an das «Witaj»-Konzept der Kindergärten an.

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