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Dämpfer in Mainz: RB Leipzig verliert gegen Corona-Notelf

Leipzigs Mohamed Simakan (2.v.l) und Jonathan Burkardt von Mainz kämpfen um den Ball. Foto: Torsten Silz/dpa
Leipzigs Mohamed Simakan (2.v.l) und Jonathan Burkardt von Mainz kämpfen um den Ball. Foto: Torsten Silz/dpa

Die ambitionierten Leipziger patzen direkt zum Start. Gegen die Corona-Notelf der Mainzer präsentiert sich der Vize-Meister ideenlos und schwach. Und die 05er begeistern mitten im Quarantäne-Chaos.

Meisteranwärter RB Leipzig hat beim Bundesliga-Start gleich eine Enttäuschung erlebt und bei der Corona-Notelf des FSV Mainz 05 verloren. Der neue Trainer Jesse Marsch und sein hochgehandeltes Team unterlagen am Sonntag überraschend mit 0:1 (0:1) und müssen neben einem möglichen Abgang von Kapitän Marcel Sabitzer auch einen Liga-Fehlstart fürchten. Das entscheidende Tor für die schwer von Quarantäne-Fällen gebeutelten 05er erzielte vor 10.500 Zuschauern Abwehrchef Moussa Niakhaté (13. Minute).

«Das ist wieder Fußball, das ist wieder Mainz, das ist wunderschön!», sagte 05-Sportdirektor Martin Schmidt nach dem überraschenden Heimsieg. «Wir waren ein riesenglücklicher Sieger heute. Jeder ist noch mal über sich hinausgewachsen, eine Riesengeschichte - und das beflügelt in so einem Spiel zusätzlich», meinte Schmidt und lobte seine Mannschaft: «Das zeigt, dass der Teamspirit stimmt.»

Während das Team von Trainer Bo Svensson ohne zehn Profis ein echtes Rumpfteam aufs Feld schickte, verzichtete Marsch zunächst auf Sabitzer, der immer wieder mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht wird. «Ich habe mir gedacht, dass die Mannschaft in der vorigen Woche ja gut und souverän gespielt hat», kommentierte der Chefcoach. «Aber Sabi ist bereit von der Bank.» Die eigentlich gesetzte Führungsfigur aus Österreich einfach draußen zu lassen wirkte trotzdem wie ein Signal vor den letzten beiden Wochen des Transferfensters.

Kurz vor dem Anpfiff war es kurz still geworden auf den Rängen in Mainz. Die beiden Clubs hatten spontan eine Schweigeminute für die am Sonntag gestorbene deutsche Fußball-Legende Gerd Müller organisiert. Erst danach legten die Fans bei bestem Sommerwetter so los, wie sie es coronabedingt lange nicht mehr durften. Und die stark dezimierten Mainzer gaben ihrem Auftritt mit einem leidenschaftlichen Start allerlei Grund zur Begeisterung.

Schon nach fünf Minuten setzte Jae Sung Lee einen Kopfball an den Pfosten, beim folgenden Nachschuss zielte Paul Nebel nur haarscharf daneben. Zunächst war überhaupt nicht zu merken, wer hier der ambitionierte Champions-League-Starter mit dem 28-Tore-Mann André Silva und wer der gerupfte Abstiegskandidat ist. «Der Nachteil ist riesig», befand Chefcoach Svensson, nachdem insgesamt 14 Personen des Teams in dieser Woche in Quarantäne geschickt worden. Das Chaos schweißte die Mainzer aber offenbar nur noch stärker zusammen.

So war das Führungstor durch Kapitän Niakhaté nur folgerichtig, nachdem Leipzig bei hohen Temperaturen uninspiriert und fehlerhaft kickte. Nach einer Ecke leistete sich Nordi Mukiele im Strafraum einen verhängnisvollen Querschläger, am zweiten Pfosten musste der bestens postierte Niakhaté nur noch vollenden. Das 05er-Publikum feierte fortan jede gelungene Aktion und vor allem eine wagemutige Grätsche von Niklas Tauer, der Tempodribbler Christopher Nkunku im letzten Moment und mit höchstem Risiko vom Abschluss in bester Position abhielt.

Das Halbzeitfazit des Vize-Meisters aus Sachsen fiel dementsprechend ernüchternd aus. Ohne Kapitän Sabitzer und Spaniens Dauerspieler Dani Olmo fehlten die kreativen Momente, Neuzugang Silva war bis dato nur in das temporeiche Fußballspiel involviert, wenn er für Mainzer Standards in den eigenen Sechzehner zurückeilen musste.

Nach dem Wechsel drückten die Gäste ihren Gegner mehr und mehr in die Defensive, doch dem Offensivtrio mit Silva, Nkunku und Schwedens EM-Star Emil Forsberg fehlte schlichtweg die Räume. Gelang der seltene Durchbruch doch mal, war immer wieder 05-Schlussmann Robin Zentner zur Stelle. Erst in der 64. Minute brachte Marsch bei einem Dreifachwechsel seinen Kapitän. Kurz danach kam Silva (72.) zu seiner ersten richtigen Chance, doch Zentner reagierte glänzend. In der Nachspielzeit köpfte der Portugiese nur knapp übers Tor - danach war Schluss.

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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH