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Raumfahrtausstellung im Vogtland bekommt Erweiterungsbau

Ein Teil der Deutschen Raumfahrtausstellung ist dem ersten deutschen Kosmonauten Sigmund Jähn gewidmet. / Foto: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Ein Teil der Deutschen Raumfahrtausstellung ist dem ersten deutschen Kosmonauten Sigmund Jähn gewidmet. / Foto: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Sigmund Jähn, der erste Deutsche im All, stammte aus dem Vogtland. In seiner Heimat lockt eine Ausstellung zur Raumfahrt alljährlich Zehntausende Besucher an. Nun wird das Museum mit Millionenaufwand erweitert.

Mit einem zusätzlichen Neubau will die Deutsche Raumfahrtausstellung im Vogtland junge Generationen für das Weltall begeistern und das Erbe der bisherigen Raumfahrer würdigen. Dazu wurde am Freitag der erste Spatenstich gesetzt. Die Kosten sind mit 8,7 Millionen Euro veranschlagt und werden von Bund und Land getragen. Die Ausstellung sei für die gesamte Region ein wichtiges touristisches und kulturelles Ziel, erklärte Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU). Mit der Erweiterung und Modernisierung werde die Schau noch attraktiver.

Eine zweigeschossige Halle mit einer Empore wird auf 1000 Quadratmetern Platz bieten, um vor allem Kindern und Jugendlichen multimedial die Errungenschaften der Raumfahrt näherzubringen. «Dafür ist ein spezieller Rundgang geplant, mit dem wir unsere Besucher faszinieren wollen», sagte der Bürgermeister von Muldenhammer, Jürgen Mann (Freie Wähler). Der Anbau soll mit Eingangs- und Shop-Bereich, Veranstaltungs- und Tagungszentrum, Space-Kino und Space-Bistro, einer interaktiven Erlebnisausstellung und einer Heimatstube ausgestattet werden.

Nach Jahren des Bangens und Planens sei die kleine Gemeinde mit 3000 Einwohnern froh, bald ein noch größeres Zentrum zu den Themen Weltall und Raumfahrt bieten zu können, betonte Mann. «Wir konnten uns nicht an den Baukosten für das Millionenprojekt beteiligen, weil das unsere finanzielle Situation nicht zulässt.» Im Sommer 2025 könnte ihm zufolge die Eröffnung sein.

Die bisherige Deutsche Raumfahrtausstellung mit ihren rund 60 000 Gästen pro Jahr und den mehr als Tausend Exponaten zur bemannten Raumfahrt - darunter ein nachgebautes Mondauto in Originalgröße und Alltagsgegenstände der Weltraumfahrer - soll neben dem Neubau weiter bestehen bleiben. Auch der erste Deutsche im All, Sigmund Jähn (1937-2019), werde weiter eine wichtige Rolle spielen, betonte Museumsleiterin Romy Mothes.

Jähn verbrachte Kindheit und Jugend im Dorf Morgenröthe-Rautenkranz, heute Ortsteil von Muldenhammer. Am 26. August 1978 startete er mit dem russischen Raumschiff «Sojus 31» ins All. «Er ist der Ursprung und Kern unserer Ausstellung und hätte sich über unsere jetzigen Pläne gefreut», so Mothes: «Die Jugendbildung lag ihm sehr am Herzen.»

«Das Erbe von Sigmund Jähn begeistert nicht nur junge Menschen für einen Forschungsbereich, der zahlreiche heute selbstverständliche technologische Innovationen hervorgebracht hat», konstatierte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Dem Land sei wichtig gewesen, den Erweiterungsbau endlich auf den Weg zu bringen, «weil wir vom Pioniergeist der Raumfahrt- und Weltraumforschung überzeugt sind».

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