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Startenor Villazón: Monteverdi erschließt eine ganze Welt

Rolando Villazón steht während einer Matinee zum 16. Dresdner Semperopernball auf der Bühne. / Foto: Robert Michael/dpa
Rolando Villazón steht während einer Matinee zum 16. Dresdner Semperopernball auf der Bühne. / Foto: Robert Michael/dpa

Der mexikanische Sänger Rolando Villazón - Startenor und musikalischer Weltbürger - fühlt sich der Musik von Claudio Monteverdi (1567-1643) tief verbunden. An diesem Sonntag singt er die Titelpartie in Monteverdis «L'Orfeo» an der Semperoper in Dresden. Wenige Wochen, nachdem er hier als Regisseur mit «La sonnambula» von Vincenzo Bellini erfolgreich war, hat der Künstler damit eine weitere Premiere in Dresden. «L'Orfeo hat jede Generation von Musikern und Publikum angesprochen und viele Komponisten beeinflusst. Die Musik Monteverdis ist sehr dramatisch und sehr modern. Das ist Theater mit Musik, es gibt unglaubliche Melodien.»

Nach Ansicht von Rolando Villazón klingt Monteverdis Musik mit all ihren Intervallen bis heute sehr modern. «Auf der Bühne erlebt man großes Theater. Die Figur des Orfeo hat viele Facetten, das macht sie so faszinierend. Er zeigt was es bedeutet, etwas zu verlieren, was man liebt. Damit ist er ein Spiegel für das, was wir in unserer Welt erleben, wenn wir den Verlust von Menschen beklagen, Einsamkeit spüren, wenn sich Türen schließen.» Musik sei eine Brücke, mit der sich solche Türen wieder öffnen ließen. Schon vor 400 Jahren habe es dieselben Ängste, dieselbe Traurigkeit, dieselbe Sinnsuche gegeben.

Die Dresdner Neuproduktion von «L'Orfeo» sollte schon im März 2021 Premiere haben, fiel dann aber der Corona-Pandemie zum Opfer. «Ich bin sehr froh, dass die Semperoper das Projekt behalten hat. Anderswo sind viele Vorhaben leider gestorben», sagte Villazón.

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