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Comic «Mosaik»: Abrafaxe zum 600. Mal unterwegs

Abrax, Brabax und Califax sind seit Jahrzehnten allmonatlich unterwegs.  / Foto: Jens Kalaene/dpa
Abrax, Brabax und Califax sind seit Jahrzehnten allmonatlich unterwegs. / Foto: Jens Kalaene/dpa

Ihr Abenteuer begann einst in der DDR, mit dem «Geheimnis der Grotte»: Abrax, Brabax und Califax sind seit 50 Jahren unterwegs. Die Helden im «Mosaik» reisen seitdem durch die Welt und die Zeit.

Die Abrafaxe erreichen die «Goldene Stadt» Prag im Jahr 1600 - und feiern damit gleich mehrere Jubiläen: Es ist die 600. Ausgabe der Comiczeitschrift «Mosaik» mit den Helden Abrax, Brabax und Califax. Das Trio mit den Knollennasen feiert zugleich seinen 50. Geburtstag - und die Zeitschrift selbst wird 70. Mit der Jubiläumsausgabe startet ein neues längeres Abrafaxe-Abenteuer, wie der Berliner Verlag Mosaik Steinchen für Steinchen ankündigte.

Das «Mosaik» war 1955 in der DDR ins Leben gerufen worden und ist mittlerweile der älteste noch erscheinende deutsche Comic. Der Grafiker Hannes Hegen hatte damals Dig, Dag und Digedag - die Digedags - geschaffen. Sie reisten in verschiedene Länder und durch unterschiedliche Zeiten. Hegen stieg nach einem Streit mit dem DDR-Verlag Junge Welt 1975 aus.

Start 1975

Im Herbst 1975 gingen die Abrafaxe ihre ersten Schritte in die Öffentlichkeit -auf dem Rücktitel der Zeitschrift. Das erste komplette Heft mit ihnen erschien im Januar 1976 und hieß «Das Geheimnis der Grotte». 

Wer sind die drei Protagonisten, die den Mauerfall im Gegensatz zu vielen anderen DDR-Schöpfungen überlebten? Der blonde Abrax ist ein richtiger Draufgänger, der manchmal nicht an die Konsequenzen denkt. Der kluge Brabax weiß fast alles und hat stets einen guten Plan parat. Der gemütliche Califax hingegen würde öfter lieber faulenzen. Seine Hauptaufgabe: Er ist der Koch der Abrafaxe. 

Das Trio war unter anderem schon im antiken Griechenland, traf Nofretete im alten Ägypten, zog durchs Mittelalter und lernte unzählige große Abenteurer und berühmte Persönlichkeiten der Geschichte kennen. 

Diplomaten und Glücksritter

Nun also geht es in der Ausgabe vom 26. November nach Prag. Es ist das Jahr 1600. Verlagssprecher Robert Löffler: «Auf dem Hradschin residierte Kaiser Rudolf II. in der Prager Burg, denn er hatte die Stadt zum Zentrum seines Reiches erhoben. In den malerischen Gassen drängten sich Diplomaten, Glücksritter, Wissenschaftler und Künstler.» 

 

Und inmitten dieses brodelnden Zauberkessels treffen die Abrafaxe zum Beispiel auf den Wirt des Lokals «Zur Schwarzen Katze», den Hofastronomen Tycho Brahe oder den Mathematiker Johannes Kepler.

Auch Leser in Australien

Die «Mosaik»-Auflage liegt nach Angaben des Verlags bei rund 110.0000 Heften - darunter 40.000 im Abonnement. Das neue Heft wurde von einem Autor, acht Zeichnerinnen und Zeichnern und einem Koloristen gestaltet - in Berlin. Unter den Abonnenten sind den Angaben zufolge auch ausgewanderte Ostdeutsche etwa in Australien und Norwegen. 

Das erste «Mosaik» mit den Abrafaxen im Januar 1976 kam nach Angaben des Verlags in einer Auflage von 705.000 Exemplaren zu den Abonnenten und in den Handel. Die Hefte waren immer schnell ausverkauft.

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