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Natalija Bock erhält Erich-Kästner-Preis des Presseclubs Dresden

Natalija Bock, Dolmetscherin für die russische und ukrainische Sprache, steht im Ankunftszentrum Dresden für Geflüchtete. / Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa
Natalija Bock, Dolmetscherin für die russische und ukrainische Sprache, steht im Ankunftszentrum Dresden für Geflüchtete. / Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Natalija Bock aus der Ukraine wird für ihr Engagement für Kriegsflüchtlinge in Dresden mit dem Erich-Kästner-Preis des Presseclubs Dresden ausgezeichnet.

Der Presseclub Dresden verleiht seinen mit 10.000 Euro dotierten Erich-Kästner-Preis in diesem Jahr an Natalija Bock. Die gebürtige Ukrainerin lebt seit 26 Jahren mit ihrer Familie in Dresden und ist seit dem russischen Angriffskrieg auf ihre alte Heimat Dreh- und Angelpunkt für Kriegsflüchtlinge. Sie organisierte die Aufnahme von Menschen in Privat-Wohnungen, vermittelte Kita- und Arbeitsplätze und fungierte als Schnittstelle zu Kommunal- und Landespolitik. Sie wurde schnell Ansprechpartnerin für alle Hilfe-Suchenden und Hilfe-Bietenden - und sei es bis heute, begründete der Presseclub am Donnerstag seine Wahl.

«Natalija Bock erfüllt das, was der Presseclub mit dem Erich-Kästner-Preis auszeichnet und für eine freiheitliche, demokratische und menschliche Gesellschaft als vorbildlich hervorheben will: Sie hat sich mit ihrem Engagement für Humanität nicht nur um diese Stadt verdient gemacht, sie hat Maßstäbe gesetzt für Andere. Sie ist längst zum Anlauf- und Treffpunkt für alle geworden, die sich für Ukrainer und Ukrainerinnen engagieren wollen - aber auch für jeden - egal welcher Nationalität - der mittun will für ein friedliches Miteinander», betonte Tobias Wolf, Vorsitzender des Dresdner Presseclubs.

Bock zeigte sich über die Auszeichnung erfreut. «Ich werde sie allen Menschen widmen, die mir helfen Gutes zu tun und die sich mit mir in Dresden und Sachsen für Schutzsuchende einsetzen. Der Preis gibt Kraft und ist eine Motivation für uns alle», erklärte die Preisträgerin. Der Festakt zur Preisverleihung soll im August auf Schloss Albrechtsberg stattfinden. Schon am Donnerstag, am Tag vor dem 125. Geburtstag des in Dresden geborenen Schriftstellers Erich Kästner, will der Presseclub am Denkmal des Dichters auf ihn anstoßen.

Der Presseclub Dresden vergibt den Kästner-Preis seit 1994 an Persönlichkeiten, die sich um den Gedanken der Humanität, der Toleranz und der Völkerverständigung verdient gemacht haben. Die Wahl erfolgt alle zwei Jahre. Die Auszeichnung ist mit einer Skulptur des Bildhauers Vinzenz Wanitschke und dem Preisgeld verbunden. Der Preisträger spendet das Geld für künstlerische, kulturelle oder karitative Projekte. Bisherige Preisträger waren unter anderem Marion Gräfin Dönhoff, Richard von Weizsäcker, Hans-Dietrich Genscher und Dieter Hildebrandt. 2022 wurde Teresa Enke, Vorsitzende der Robert-Enke-Stiftung, geehrt.

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