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557 Fälle von Afrikanischer Schweinepest seit Ausbruch

Ein Schild mit der Aufschrift "Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen". Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild
Ein Schild mit der Aufschrift "Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen". Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild

Ein Jahr nach Auftreten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Sachsen hat das Land am Freitag Zwischenbilanz zu der Seuche gezogen. Dass eine Ausweitung auf Hausschweinbestände bisher verhindert werden konnte, wertete Staatssekretär Sebastian Vogel in Kodersdorf (Landkreis Görlitz) als Erfolg. Seit Feststellung des ersten ASP-Falls am 31. Oktober 2020 habe man bisher 577 Fälle registriert und die Krankheit lange Zeit auf Ostsachsen beschränken können. Unlängst sei aber erstmals ein Infektionsherd außerhalb des Landkreises Görlitz festgestellt worden - im Landkreis Meißen.

Zur Eindämmung der Schweinepest hatte Sachsen «Restriktionszonen» festgelegt. Sie mussten seither mehrfach erweitert werden. Im gefährdeten Gebiet sollen Wildschweine verstärkt gejagt werden. Zudem will man tote Tiere schnell aus dem Wald holen. Kadaver sind Infektionsherde und müssen deshalb rasch gefunden und entsorgt werden. Dazu sind Suchtrupps mit Hunden und Drohnen unterwegs.

Nach Angaben des Sozialministeriums wurden 250 Kilometer Festzaun und 160 Kilometer Elektrozaun installiert, um die Ausbreitung zu begrenzen. Weitere 150 Kilometer Festzaun seien bereits geplant. Betriebe, die Schweine halten, mussten Schutzmaßnahmen treffen. Im Juli gab das Kabinett 18 Millionen Euro für den Kampf gegen die ASP frei. Für 2022 stehe eine ähnliche Summe bereit, hieß es.

«Unsere Maßnahmen wirken. Aber der Seuchendruck durch aus Polen nach Sachsen überwechselnde Tiere bleibt extrem hoch. Wir müssen einen langen Weg gehen, um diese Tierseuche wieder aus Sachsen zu verbannen», erklärte Vogel. Dazu benötige man künftig noch stärker die Unterstützung der Bundesregierung: «Sachsen bildet mit Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern das Bollwerk, um ein Weiterwandern der Seuche nach Westen zu verhindern.» Man kämpfe auch dafür, dass schweinehaltende Betriebe in Bayern, Niedersachsen und anderen Bundesländern vor dem ASP-Virus geschützt bleiben.

ASP ist eine ansteckende Erkrankung bei Haus- und Wildschweinen, die fast immer tödlich verläuft und unheilbar ist. Es gibt keine Möglichkeit, die Schweine durch eine vorbeugende Impfung zu schützen, hieß es. Die Erkrankung könne direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände wie Kleidung und Schuhe sowie Futter in andere Gebiete durch den Menschen übertragen werden. Für Menschen und andere Tierarten ist die ASP nicht ansteckend oder gefährlich.

Restriktionsgebiete ASP in Sachsen

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH