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Linke: Schulen sollen «keine Mastbetriebe für Wissen» sein

Ein Stuhl steht in einem Klassenzimmer auf dem Tisch. / Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild
Ein Stuhl steht in einem Klassenzimmer auf dem Tisch. / Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Die Linken haben eine Entschlackung von Lehrplänen an sächsischen Schulen gefordert und sehen sich dabei durch eine Expertenanhörung im Landtag bestätigt. «Wir müssen dringend debattieren, was wie gelernt und gelehrt wird. Es darf nicht darum gehen, möglichst schnell möglichst viel Wissen in die Köpfe zu pumpen, denn Schulen sind keine Wissens-Mast-Betriebe», erklärte die Abgeordnete Luise Neuhaus-Wartenberg am Freitag in Dresden. Es komme vielmehr auf Motivation, Neugier, Eigeninitiative und Teamgeist an.

«Die Schülerinnen und Schüler sollen Lust aufs Lernen haben. Es ist deshalb falsch, den Fokus einseitig auf das Eintrichtern von Fakten- und Detailwissen zu legen», betonte die Linke-Politikerin. Deshalb brauche man Rahmenlehrpläne und nicht bis ins Detail aufgeschlüsselte Festlegungen. «Auswendig Gelerntes und wieder ausgespucktes Wissen hilft nichts, denn unsere Welt wirft komplexe und vielfältige Fragen auf.» Nötig sei ein neuer Bildungsbegriff, der auch auf emotionale und soziale Kompetenz abstelle.

SPD-Bildungspolitikerin Sabine Friedel stieß am Freitag nach der Anhörung in dasselbe Horn. «Die vollgepackten Lehrpläne führen dazu, dass Schüler nur auswendig lernen, den Stoff aber nicht verstehen können. Es ist einfach zu viel. In einer Welt, in der Fakten jederzeit verfügbar sind und recherchiert werden können, ist das Auswendiglernen überflüssig. Wir sollten in Zukunft Grundwissen und Grundverständnis sparsamer definieren. Das muss dafür aber sitzen. Auch ohne Hilfsmittel.»

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