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Niedriglohnsektor im Osten anteilig größer als im Westen

Eine Friseurin färbt einer Kundin mit einem Pinsel die Haare in einem Friseur-Salon. / Foto: Symbolbild Friseur/dpa/Symbolbild
Eine Friseurin färbt einer Kundin mit einem Pinsel die Haare in einem Friseur-Salon. / Foto: Symbolbild Friseur/dpa/Symbolbild

In Ostdeutschland sind Niedriglöhne nach Angaben des Statistischen Bundesamts noch verbreiteter als im Westen. Den höchsten bundesweiten Anteil von Beschäftigungsverhältnissen unter 14 Euro brutto Stundenlohn hat demnach Mecklenburg-Vorpommern mit 30 Prozent. Dann folgen Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen mit je 28 Prozent. Die niedrigsten Werte haben Hamburg mit 18 Prozent sowie Baden-Württemberg und Berlin mit jeweils 20 Prozent.

Die Zahlen wurden von der Linksfraktion im Bundestag beim Statistikamt abgefragt und liegen der Deutschen Presse-Agentur vor. Zuvor hatte die Linke bereits den bundesweiten Durchschnitt von Beschäftigungsverhältnissen unter 14 Euro bekannt gemacht: Gut 23 Prozent oder knapp 9,3 Millionen Menschen. Nach den neuen Zahlen haben alle fünf ostdeutschen Länder jeweils anteilig einen größeren Niedriglohnsektor als die westdeutschen Länder und Berlin.

Der Ostbeauftragte der Linksfraktion, Sören Pellmann, erneuerte die Forderung seiner Partei nach einer Erhöhung des Mindestlohns auf 14 Euro. «Fast 30 Prozent der Ostdeutschen arbeiten für weniger als 14 Euro brutto in der Stunde», sagte der Leipziger Bundestagsabgeordnete. «Das ist ein großes Frustpotenzial, das sich auch politisch entlädt. Niemand braucht sich über AfD-Erfolge zu echauffieren, wenn fast ein Drittel mit Niedriglohn nach Hause geht.» Weil die Löhne auf die Rente durchschlagen, drohe auch «eine Altersarmutszone Ost».

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