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IHK sorgt sich um mitteldeutschen Chemiestandort

Der US-Chemiekonzern Dow Chemical will Teile der Anlage in Böhlen stilllegen. (Archivbild) / Foto: Jan Woitas/dpa
Der US-Chemiekonzern Dow Chemical will Teile der Anlage in Böhlen stilllegen. (Archivbild) / Foto: Jan Woitas/dpa

Der US-amerikanische Chemiekonzern Dow will Teile seiner Anlagen in Sachsen-Anhalt und Sachsen schließen. Verbände fürchten einen Dominoeffekt in der Region.

Die IHK Halle-Dessau sieht in der Stilllegung von Anlagen des US-Konzerns Dow eine Gefahr für den mitteldeutschen Chemiestandort. «Die Entscheidung ist eine Hiobsbotschaft», sagte IHK-Präsident Sascha Gläßer. Die Mitteilung komme nicht überraschend, sei aber umso alarmierender.

 «Deutschland verliert als Industriestandort zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit», sagte er. Besonderes die chemische Industrie leide unter stark gestiegenen Energiepreisen, hohen Standortkosten und langwierigen Genehmigungsverfahren. Es gelte jetzt, die verbleibende Zeit bis zur Stilllegung zu nutzen, damit kein Dominoeffekt entstehe, sagte Gläßer. 

Grüne sehen drohende Abhängigkeiten

Dow hatte am Montag mitgeteilt, einen Teil seiner Anlagen in Schkopau in Sachsen-Anhalt und im sächsischen Böhlen Ende 2027 zu schließen. Davon sind nach Unternehmensangaben direkt rund 550 Beschäftigte betroffen. 

Die Grünen in Sachsen sehen durch den Wegfall der Anlagen auch eine Gefahr für die Lieferketten. «Die vergangenen Krisen-Jahre haben uns gezeigt, dass wir in unabhängige europäische Produktion investieren müssen», sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion im sächsischen Landtag, Wolfram Günther. Die Nachricht von den beabsichtigten Schließungen sei ein Rückschlag für die Bemühungen zu mehr Unabhängigkeit.

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