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Ermittlungen zu Waldbrand in Sächsischer Schweiz

Der neue Aussichtssteg der Bastei zeichnet sich im Elbsandsteingebirge im Nationalpark Sächsische Schweiz im Gegenlicht der Sonne als Silhouette ab. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa
Der neue Aussichtssteg der Bastei zeichnet sich im Elbsandsteingebirge im Nationalpark Sächsische Schweiz im Gegenlicht der Sonne als Silhouette ab. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Fahrlässigkeit ist Ursache der meisten Waldbrände in Sachsen. In schwer zugänglichen Regionen der Sächsischen Schweiz rächt sich das - dabei darf im Nationalpark weder geraucht noch gecampt werden.

Nach dem gelöschten Waldbrand in der Sächsischen Schweiz ist die Feuerwehr weiter im Einsatz in dem zerklüfteten Gebiet. «Es sind noch eine Menge Glutnester in den Felsspalten und Steilhängen, die heute abgelöscht werden müssen», sagte der Bürgermeister der zuständigen Gemeinde Hohnstein, Daniel Brade (SPD), am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Das habe ein Hubschrauberflug über den Brandbereich mit Wärmebildkamera am Morgen gezeigt. Das bisschen Regen in der Nacht und weitere erwartete Niederschläge reichten nicht bis zu den im Boden befindlichen Herden.

Am Dienstag hatte ein Hektar Wald in der Nähe des Hohnsteiner Ortsteils Waitzdorf im Elbsandsteingebirge gebrannt. Mehrere Feuerwehren mit 70 Einsatzkräften hätten die Flammen unter Kontrolle gebracht, gut fünf Stunden nach Bekanntwerden waren sie gelöscht. «Zur Ursache können wir noch nichts sagen», erklärte ein Sprecher der Polizeidirektion Dresden. «Es wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung ermittelt.»

Die meisten Brände im Nationalpark Sächsische Schweiz entstehen auf nicht natürliche Weise, etwa durch Rauchen oder Lagerfeuer in dem geschützten Bereich. Dabei darf dort weder gezeltet noch Feuer gemacht werden.

Auch der jüngste Brandort befindet sich in der Kernzone, einer gefragten Wanderregion um die Ochel-Wände, wie der Hohnsteiner Bürgermeister berichtete. Das Gebiet mit seinen Schluchten und der beliebten Aussicht Berg-Frei-Turm erschwerte das schnelle Löschen nach dem Hinweis eines Zeugen auf die Flammen. «Es mussten 800 Meter Schlauchleitung gelegt werden.» Die im vergangenen Jahr in Betrieb genommene Zisterne mit 100 Kubikmeter Fassungsvermögen, sei «Gold wert» und habe viel Zeit gespart. Die entnommenen 42 Kubikmeter Wasser würden wieder aufgefüllt.

Auch Nationalpark-Ranger haben mit neu beschaffter Technik dazu beitragen, eine Ausbreitung des Waldbrandes zu verhindern. Sie hätten den Brandherd schnell mithilfe einer Wärmebilddrohne geortet und seien mit Löschrucksäcken, Waldbrandhacken und kleiner Löschwasserpumpe angerückt, sagte Uwe Borrmeister von Sachsenforst. Forstwirte hätten Wege für die Feuerwehr freigeräumt.

Laut Borrmeister, Leiter der Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz, wurde der Brand «sehr wahrscheinlich wieder durch Menschen verursacht». Das zeige, «dass es trotz der dramatischen Erfahrungen mit dem Waldbrand 2022 immer noch Menschen gibt, die das Feuer- und Rauchverbot im Wald missachten». Zwar sei die Ursache nicht eindeutig zu klären, «doch können wir Blitzeinschlag ausschließen».

Schon zum Jahreswechsel habe es einen Brand gegeben, der sehr klein war, berichtete Hanspeter Mayr von der Nationalparkverwaltung. Es habe da eine Feuerstelle am Fuße eines Felsens gegeben, aber auch das sei in allen sächsischen Wäldern verboten. «Dass Leute hierherkommen und nach dem verheerenden Brand 2022 immer noch so fahrlässig mit Feuer umgehen, macht mich fassungslos.»

Im Sommer 2022 hatte ein Brand in einem schwer zugänglichen Teil des Nationalparks die Feuerwehren wochenlang in Atem gehalten und eine Waldfläche von insgesamt 115 Hektar vernichtet oder massiv geschädigt. Mehrere Hubschrauber waren täglich stundenlang im Einsatz, um Löschwasser aus der Elbe zu den Brandherden zu fliegen.

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