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Kein Understatement mehr: Leipzig will in die Königsklasse

RB Leipzig will mit einem Sieg am Samstag (15.30 Uhr/Sky) zu Hause gegen Bayer Leverkusen die Englische Woche perfekt abschließen und mit dem dritten Erfolg nacheinander einen weiteren Schritt Richtung direkter Champions-League-Qualifikation machen. «Wir haben die Möglichkeit, am Ende der Saison Geschichte zu schreiben und wollen natürlich den Tabellenplatz halten», sagte Trainer Ralph Hasenhüttl am Donnerstag.

Mit dem 3:2-Sieg beim FSV Mainz 05 tags zuvor hatte der Aufsteiger Rang zwei in der Fußball-Bundesliga behauptet. «Man wird nur da vorne bleiben, wenn man Spiele gewinnt. Wir können nicht darauf warten, dass die anderen Teams Spiele verlieren», sagte Hasenhüttl.

Nach dem bestandenen Härtetest in Mainz 05 hatte auch Ralf Rangnick die letzte Zurückhaltung abgelegt. «Schlechter als Vierter werden wir nicht mehr», sagte der RB-Sportdirektor und gab für den Saison-Endspurt die Direktqualifikation für die Königsklasse als Ziel aus: «Jetzt geht es im Kampf mit Hoffenheim und Dortmund darum, wer Zweiter und Dritter wird. Denn Vierter will keiner werden. Wir auch nicht.»

Der Tabellenzweite hat momentan die besten Karten, denn durch den hart erkämpften Sieg bei den vom Abstieg bedrohten Mainzern beträgt der Vorsprung vor den Rivalen vier (Hoffenheim) beziehungsweise fünf (Dortmund) Punkte. «Es war wichtig, dass wir gezeigt haben, dass wir wieder in der Spur sind», erklärte Rangnick.

Zum 1. FC Köln auf Rang fünf sind es schon 15 Zähler, weshalb sich die Leipziger sieben Spieltage vor Schluss mit dem Thema Europa League gar nicht mehr beschäftigen. «Da müssten wir ja alles verlieren und die anderen mindestens fünf Spiele gewinnen», rechnete Rangnick kopfschüttelnd vor.

Auf dem angestrebten Weg in die Königsklasse legte der Neuling beim 3:2 in Mainz eine weitere Reifeprüfung ab. Denn die unbestrittenen fußballerischen Qualitäten der Sachsen waren an diesem Abend kaum gefragt. Es ging richtig zur Sache, doch anders als in der Vergangenheit ließ sich RB nicht einschüchtern. «Ich habe jeden noch nie so kämpfen und sich in jeden Ball reinwerfen gesehen, aber das war auch nötig», lobte Rückkehrer Timo Werner. «Wir haben gezeigt, dass wir da sind und uns nicht unter Druck setzen lassen.»

Der Jung-Nationalspieler durfte nach seinem Muskelfaserriss, den er sich vor zwei Wochen beim Länderspiel gegen England zugezogen hatte, etwas mehr als eine Halbzeit wieder ran. Nur zehn Minuten nach seiner Einwechslung traf Werner prompt zum 2:0, nachdem Marcel Sabitzer die Gäste kurz nach der Pause in Führung gebracht hatte. «Timo hat einen Lauf. Mit ihm sind wir noch einen Tick unberechenbarer und gefährlicher», sagte Abwehrspieler Willi Orban. Naby Keita steuerte den dritten Treffer bei.

Dennoch wurde es in der hektischen Schlussphase noch einmal eng, weil Mainz durch einen Foulelfmeter von Jairo und ein spätes Kopfballtor von Yoshinori Muto zweimal wieder herankam. «Wenn du 2:0 und 3:1 führst, musst du das Spiel normalerweise in Ruhe zu Ende spielen. Diesen Entwicklungsschritt müssen wir noch gehen. Da ist die Mannschaft noch nicht cool und clever genug», sagte Hasenhüttl.

Trotz dieses Mankos überwog natürlich auch bei dem Österreicher die Freude über den zweiten Sieg nacheinander, mit dem die Mini-Krise nach zuvor drei erfolglosen Spielen in Serie beendet wurde. «Ich bin sehr froh, dass wir dieses hitzige und sehr enge Spiel für uns entscheiden konnten. Hier zu gewinnen, ist alles andere als einfach. Vor allem, wenn der Gegner um das Überleben kämpft», sagte Hasenhüttl. «Ich bin stolz auf die Mannschaft, weil sie den Kampf angenommen hat. Das war ein riesen Schritt, den wir gemacht haben.»

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Thomas Frey