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Eher Negativ: Ost-Clubs spielen keine gute Drittliga-Saison

Dynamos Paul Will (l) und Jakob Lewald liegen nach dem Spiel und dem Nichtaufstieg auf dem Feld. / Foto: Robert Michael/dpa
Dynamos Paul Will (l) und Jakob Lewald liegen nach dem Spiel und dem Nichtaufstieg auf dem Feld. / Foto: Robert Michael/dpa

Aue, Halle und Zwickau kämpfen um den Klassenverbleib, den der FSV verliert. Und Dresden nutzt den Matchball am vorletzten Spieltag zum Aufstieg nicht.

Wertloser Dresdner Sieg: «Es war mein traurigster Sieg», sagte Dynamo-Stürmer Stefan Kutschke nach dem 2:1 der Dresdner gegen den VfB Oldenburg. Weil keiner der Konkurrenten um den Aufstieg in die 2. Bundesliga patzte, blieben die Sachsen auf dem sechsten Platz, spielen auch in der kommenden Saison in der 3. Liga und verpassten zudem die Teilnahme an der ersten Runde des DFB-Pokals. Also eine verkorkste Saison? Das wollte Trainer Markus Anfang nicht so stehen lassen. Obwohl auch bei ihm wie fast allen Dynamos nach dem Schlusspfiff die Tränen der Enttäuschung liefen, zog Anfang ein positives Fazit. «Mit dieser Rückrunde, die wir gespielt haben, hätten wir mehr verdient gehabt. Zu meiner Kieler Zeit sind wir mit 67 Punkten aufgestiegen, jetzt haben wir 69», sagte der Coach und versprach, im nächsten Spieljahr den Aufstieg anzupeilen.

Welches Personal er dann zur Verfügung hat, muss abgewartet werden. Den Dresdnern droht ein ganz bitterer Verlust. Ahmet Arslan, mit 25 Toren Schützenkönig der Liga, ist vom Nicht-Aufstieg derart angefressen, dass er in Erwägung zieht, nach dem diesjährigen Leihgeschäft doch nicht bei Dynamo zu bleiben.

Aue braucht Kontinuität: 45 Punkte, Platz 14 - der FC Erzgebirge Aue hatte sich vor der Saison viel mehr ausgerechnet. Nach dem Zweitliga-Abstieg war zumindest eine vordere Platzierung das Ziel. Doch die Unruhen im Verein - sowohl im Vorstand als auch im sportlichen Bereich - hätten fast das Horrorszenario Regionalliga-Abstieg zur Folge gehabt. Erst die solide Arbeit von Sportvorstand Matthias Heidrich und Neu-Trainer Pavel Dotchev brachten den Verein wieder einigermaßen in die Spur. Auch wenn der Saisonabschluss wie das 3:3 bei Absteiger SpVgg. Bayreuth zeigten, dass noch lange nicht alles wieder in Ordnung ist.

Was besonders fehlt, sind die Konstanz und Auer Tugenden wie bedingungsloser Kampf und Leidenschaft. Deshalb werden die Veilchen-Verantwortlichen bei der Neu-Besetzung des Kaders, aus dem acht Spieler verabschiedet wurden, genau darauf achten, wer dem Kumpelverein wirklich helfen kann. Eine Mischung aus Routine und jugendlicher Leichtigkeit wäre angebracht. Fraglich ist in jedem Fall, ob man den aus familiären Gründen ausscheidenden Leitwolf Dimitrij Nazarov einigermaßen ersetzen kann.

Zwickau vor schwierigem Neustart: Selbst im letzten Heimspiel einer völlig missratenen siebten Drittliga-Saison gelang dem FSV Zwickau nicht der erhoffte Sieg. Das 2:2 gegen den TSV 1860 München bedeutete am Ende Platz 19. Der Abstieg war schon vor zwei Wochen klar. Doch wer für die Westsachsen den schwierigen Neustart in der Regionalliga Nordost bestreiten wird, ist völlig unklar.

Unter den gegenwärtigen Bedingungen könne er keine viertligataugliche Mannschaft zusammenstellen, hatte Trainer Ronny Thielemann kürzlich angedeutet. Zwei Spieler hat er derzeit zur Verfügung. Angesichts der ohnehin seit Jahren angespannten Kassenlage dürfte es schwer werden, Leistungsträger des Abstiegsteams für einen Verbleib in Zwickau zu gewinnen.

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