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Historisches Windrad soll von Knöterich befreit werden

Ein mit Knöterich zugewachsenes historisches Windrand. / Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild
Ein mit Knöterich zugewachsenes historisches Windrand. / Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild

Schon vor 90 Jahren wurde in Mittelsachsen Strom aus Wind erzeugt. Ein Windrad steht heute noch. Um das Kulturdenkmal ranken sich Geschichten - und sehr viele Blätter.

Vollkommen von Knöterich überwachsen steht ein historisches Windrad im Leisniger Ortsteil Leuterwitz. Wenn es nach Michael Heckel geht, soll das nicht so bleiben. «Wir werden es wohl nächstes Jahr mal etwas befreien von der Last», sagte der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Bockelwitz, zu der Leuterwitz bis zur Eingemeindung nach Leisnig gehörte. Der 70-jährige Heckel kann viel über das 90 Jahre alte Windrad erzählen. Seine Gemeinde kaufte es Mitte der 90er Jahre.

«Man kann doch nicht alles wegreißen», begründete Heckel die Entscheidung. Das Windrad sei eine Landmarke, und als solche wichtig für die Menschen in der Region. «Man braucht immer eine Identifikation.»

Das Windrad sei 1922 errichtet worden, um einen etwa 400 Meter entfernt liegenden Bauernhof mit Strom zu versorgen. Bis 1939 habe es funktioniert - jedoch nicht zur Begeisterung aller. «Die Leute haben sich beschwert, dass die Windmühle sehr laut war. Sie klapperte», berichtete Heckel.

Danach wurde das Windrad viele Jahrzehnte nicht mehr zur Stromerzeugung genutzt. Die Gemeinde kaufte es, um es vorm Einsturz zu bewahren, sagte Heckel. Inzwischen steht es auf der Liste der Kulturdenkmale in Sachsen. Laut dem Eintrag ist das Windrad «landschaftsprägend» und «von technikgeschichtlicher Bedeutung».

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