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Weniger Organspenden in Sachsen

Bundesweit steigt die Zahl der Organspenden, doch in Sachsen sinkt sie. (Symbolbild) / Foto: Michael Kappeler/dpa
Bundesweit steigt die Zahl der Organspenden, doch in Sachsen sinkt sie. (Symbolbild) / Foto: Michael Kappeler/dpa

Bundesweit steigt die Zahl der Organspenden, doch in Sachsen sinkt sie. Was hinter der Zurückhaltung der Angehörigen steckt und warum schriftliche Einwilligungen so selten sind.

Die Zahl der Organspender und der gespendeten Organe ist in diesem Jahr in Sachsen etwas niedriger als 2024. Bis Ende Oktober wurden im Freistaat 156 Organe gespendet und anschließend hierzulande oder im Ausland transplantiert, wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) mitteilte. 2024 waren es noch 164. 

Landesweit spendeten in diesem Jahr bislang 54 Menschen nach ihrem Tod ein Organ (2024: 63). Bundesweit waren es bislang 836 Menschen (2024: 789). Insgesamt erhielten in Sachsen 132 Menschen ein Spenderorgan, das in Deutschland oder im Ausland entnommen und über die internationale Vermittlungsstelle Eurotransplant vermittelt wurde.

Bundesweit mehr Organspenden

Deutschlandweit ist die Zahl der Organspender und gespendeten Organe leicht gestiegen. Es wurden den Angaben zufolge 2.523 Organe gespendet und anschließend hierzulande oder im Ausland transplantiert (2024: 2.391). Insgesamt erhielten 2.738 Menschen in Deutschland ein Spenderorgan.

«Die leichte Steigerung der Organspende gegenüber dem Vorjahr ist für die Patientinnen und Patienten auf den Wartelisten erfreulich, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass daraus keine fundamentale Wende bei der Organspende abzuleiten ist», teilte der Medizinische Vorstand der DSO, Axel Rahmel, mit. 

DSO: Bürger sollen eigene Meinung zu Organspende bilden

Rahmel verwies darauf, dass viele Organspenden wegen der fehlenden Zustimmung der Angehörigen nicht zustande kommen. Von 2.963 gemeldeten potenziellen Spenden im Zeitraum von Januar bis Oktober konnten demnach 2.127 Fälle nicht realisiert werden – in rund der Hälfte dieser Fälle sei es an der fehlenden Einwilligung gescheitert. 

Diese Entwicklung gebe es bereits seit einigen Jahren. Müssen Angehörige nach dem mutmaßlichen Willen des Verstorbenen oder eigenen Wertvorstellungen entscheiden, stimmen demnach weniger als 25 Prozent einer Organspende zu. Nur bei 15 Prozent aller möglichen Organspenden liege eine schriftliche Willensbekundung vor. 

Alle Bürgerinnen und Bürger sollten sich zur Frage einer Organspende eine Meinung bilden und die getroffene Entscheidung dokumentieren, sagte Rahmel: «Damit ihr Wille bezüglich der Organspende auch tatsächlich umgesetzt werden kann, wenn es darauf ankommt.»

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