Auf den Bahnstrecken in Ostsachsen und rund um Dresden könnten zukünftig batteriebetriebene Züge statt Dieselfahrzeuge zum Einsatz kommen. Das empfiehlt eine Studie im Auftrag des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO), die am Mittwoch in Dresden vorgestellt wurde. Das Verkehrsunternehmen ließ von Experten der TU Dresden und der TU Berlin neue Antriebstechnologien für die regionalen Bahnstrecken untersuchen, auf denen derzeit noch Dieselzüge unterwegs sind. Dafür nahmen sie etwa Wirtschaftlichkeit, Investitionskosten in neue Fahrzeuge sowie Tank- und Ladeinfrastruktur und ökologische Aspekte unter die Lupe.
«Die Untersuchungen haben gezeigt, dass perspektivisch der Einsatz von Elektrozügen auf den betrachteten Strecken am effizientesten ist und zudem das größte Potenzial zur CO2-Einsparung bietet», erläuterte Arnd Stephan von der TU Dresden die Ergebnisse. Die Kosten für die notwendigen Ladeeinrichtungen allein im Lausitzer Revier bezifferte die Studie auf rund 40,2 Millionen Euro. Zudem wären für das gesamte Dieselnetz sowie das Netz in Ostsachsen 55 neue Züge notwendig. Geschätzte Kosten: 335,5 Millionen Euro.
«Wir sind im ersten Gang unterwegs und wollen jetzt hochschalten», sagte VVO-Geschäftsführer Burkhard Ehlen mit Blick auf die anstehende Energiewende. Noch in diesem Dezember will die Verbandsversammlung des Verkehrsverbundes über die neue Technologie entscheiden, die dann ab 2031 auf den Strecken zum Einsatz kommen soll. Der Zeitraum sei nötig etwa für die Beschaffung der neuen Fahrzeuge und den Aufbau der Infrastruktur. Ehlen sprach von einem ambitionierten Ziel.
Unterstützt wurde die Studie auch vom Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON). Verbandsvorsitzender Michael Harig verwies auf die dringend notwendige Elektrifizierung der Regionalstrecken - etwa von Dresden nach Görlitz. Diese sei die Voraussetzung, um batteriebetriebene Züge einzusetzen. Jüngst hatten Bund und Freistaat eine Absichtserklärung zur Finanzierung der Strecke unterzeichnet. Diese müsse nun rasch mit Leben gefüllt werden, forderte Harig.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH