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Oberelbe-Häfen mit weniger Güterumschlag

Blick auf das Hafenbecken im Alberthafen mit Kränen und der Dresdener Mühle. / Foto: Robert Michael/dpa
Blick auf das Hafenbecken im Alberthafen mit Kränen und der Dresdener Mühle. / Foto: Robert Michael/dpa

2023 war die Oberelbe über Monate nicht schiffbar, zudem fehlen Kapazitäten. Trotz Rückgangs ist die Gesamtbilanz in schwierigen Zeiten positiv.

Mit knapp 2,7 Millionen Tonnen hat die Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) im vergangenen Jahr einen deutlichen Rückgang des Güterumschlags verzeichnet. Das waren nach Angaben des Unternehmens mit Standorten auch in Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Tschechien von Mittwoch 8,9 Prozent weniger als 2022. Trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage zog Geschäftsführer Heiko Loroff positiv Bilanz. Der Hafenverbund werde trotz eines Umsatzrückgangs von etwa 3 Prozent auf knapp unter 25 Millionen Euro einen deutlichen Jahresüberschuss von etwa 300.000 Euro erwirtschaften. «Wir sind auf Krisenzeiten eingestellt und haben gelernt, auch dann zu überleben.»

Erfreulich sei die Bilanz vor allem im Containerbereich mit leichtem Zuwachs. «Da sehen wir eine deutliche Stabilisierung, der Trend wird weiter nach oben gehen», sagte Loroff. Man habe 2023 entsprechend in Tschechien investiert, auch mit Unterstützung der dortigen Regierung. Zudem steckt die SBO trotz der Krie, zur Hälfte von Bund gefördert, weitere sechs Millionen Euro in die Infrastruktur am Hafen Dresden. Dort wird ein neuer TrailerPort gebaut, was die Kapazität ab Mai verdoppeln soll.

Auf die Bilanz drückt laut Loroff die Schiffbarkeit der Elbe, wenn über Monate keine wirtschaftlichen Transporte möglich sind wie im letzten Herbst. «Die Umsetzung des Gesamtkonzepts Elbe kommt nicht richtig in Gang», kritisierte er. Zudem gebe es keine Schiffe mehr, lägen «enorme Gütermengen» in den Seehäfen, die anders transportiert werden müssten. Momentan, bei höherem Wasserstand, könne mit größeren Schiffen gefahren werden, «aber das geht bei normalem Pegelstand nicht mehr». Im vergangenen Jahr mussten nach seinen Angaben allein in Magdeburg 200.000 Tonnen aus Schiffen ausgeladen und per Lkw nach Tschechien gefahren werden mangels Frachtraum auf der Oberelbe. Es brauche daher eine Regulierung des Flusses, ein Wassermanagement.

Die drei sächsischen Häfen Dresden, Riesa und Torgau erzielten nach SBO-Angaben mit knapp 2 Millionen Tonnen Güterumschlag ein «gutes Ergebnis», wobei vor allem der Schiffsumschlag zulegte. Allein im Hafen Torgau seien 102 Schiffe mit fast 32.000 Tonnen Kies beladen worden. Der Containerumschlag am Hafen Riesa war mit 33.748 Einheiten leicht erhöht. In den Häfen Dresden und Lovosice konnte Schwergut wie Turbinen, Transformatoren oder Generatoren verladen werden.

Trotz Einstellung der Binnenschifffahrt wegen Niedrigwassers von Juni bis November stieg der Güterumschlag in den Oberelbe-Häfen um 8,7 Prozent auf 112.457 Tonnen. Die beiden Häfen Decin und Lovosice lagen leicht unter Vorjahr. «Momentan sehen wir einen deutlich positiven Trend auch für die Binnenhäfen», resümierte Loroff. Es gebe keinen Grund zu klagen, die Verhältnisse seien stabil, die Perspektiven sehr gut, die Arbeitsplätze sicher.

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