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Ostbeauftragter Schneider will Diskussionsangebote machen

Carsten Schneider (SPD), Bundestagsabgeordneter, spricht. / Foto: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Carsten Schneider (SPD), Bundestagsabgeordneter, spricht. / Foto: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Der neue Ost-Beauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), will an die Tradition der Runden Tische im Osten anknüpfen und so um enttäuschte Wähler kämpfen. «Die Runden Tische sind eine im Osten erarbeitete Tradition ohne hohe Eintrittsbarrieren wie bei einer Partei», sagte Schneider dem «Tagesspiegel am Sonntag». Er werde in seinem Amt vor Ort «überparteiliche und niedrigschwellige Diskussionsangebote» machen, kündigte Schneider an. Dabei müssten die Verantwortlichen aus den Kommunen und Landesregierungen einbezogen sein. «So kann man die Menschen erreichen», sagte Schneider.

An den Runden Tischen wurde 1989 und 1990 der friedliche Übergang der DDR in eine demokratische Gesellschaft in zentralen und regionalen Gesprächsforen diskutiert und mitorganisiert.

Der Thüringer Schneider ist als neuer Staatsminister für die ostdeutschen Länder im Kanzleramt angesiedelt. Aus Sicht des Politikers sind viele Ostdeutsche «einfach erschöpft». Die in der Corona-Debatte spürbare Wut gehe «weit in die Mitte der Gesellschaft hinein». Er sei selbst noch auf der Suche nach einer Antwort darauf, warum dies so sei. «Ich glaube, eine Erklärung für die Wut ist der hohe Veränderungsdruck der vergangenen Jahrzehnte, das permanente Ums-Überleben-kämpfen und Auf-Neues-Einstellen-müssen seit 1989», sagte Schneider der Zeitung. Von den Menschen forderte Schneider mehr Selbstbewusstsein und eine klare Abgrenzung zu Rassismus.

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