Die Zahl der Einbürgerungen in Sachsen hat sich im vergangenen Jahr deutlich erhöht. Nach Angaben des Innenministeriums erhielten 4.408 Menschen aus dem Ausland die deutsche Staatsangehörigkeit. Das waren 1.804 mehr als 2023, was einem Zuwachs von 41 Prozent entspricht. Eine sogenannte Turbo-Einbürgerung nach verkürzter Aufenthaltsdauer von nur noch drei Jahren gab es bisher nur in Einzelfällen, wie eine Recherche in Landkreisen und den kreisfreien Städten ergab.
Aufgrund der rechtlichen Änderungen, die im Zuge der Reform im Juni 2024 in Kraft traten, kann die bisherige Staatsangehörigkeit behalten werden. Zudem reichen als Voraussetzung fünf statt bisher acht Jahre Aufenthalt in Deutschland. Gute schulische oder berufliche Leistungen zur Integration können die Frist auf bis zu drei Jahre verkürzen. Diese Regelung will die neue Bundesregierung aber wieder rückgängig machen.
Rekordstand seit 2000
Bundesweit stieg die Zahl der Einbürgerungen wegen der Rechtsänderungen im vergangenen Jahr auf einen Rekordstand. Für Sachsen ist es der höchste Wert seit 25 Jahren. Zuletzt lag er 1999 über der 4.000er Marke - ein Jahr zuvor wurden sogar mehr als 8.200 Menschen ausländischer Herkunft im Freistaat deutsche Staatsbürger.
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