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Rangeleien auf und neben dem Platz: Hertha im Abstiegskampf

Mohamed Simakan (3.v.l) von RB Leipzig erhält Gelbe Karte von Schiedsrichter Deniz Aytekin. / Foto: Andreas Gora/dpa
Mohamed Simakan (3.v.l) von RB Leipzig erhält Gelbe Karte von Schiedsrichter Deniz Aytekin. / Foto: Andreas Gora/dpa

Beim Bundesligaspiel zwischen Hertha BSC und RB Leipzig ist Trainer Sandro Schwarz mit der Leistung des Schiedsrichters Deniz Aytekin überhaupt nicht einverstanden. Es fallen heftige Worte.

Hertha-Trainer Sandro Schwarz ärgerte sich noch lange nach der Niederlage gegen RB Leipzig über die Reaktion von Schiedsrichter Deniz Aytekin beim einzigen Treffer des Tages. «Das Tor kannst Du geben, aber er hat die Spielsituation nicht gesehen. 15 Sekunden weiß keiner Bescheid, was ist. Er hat nicht richtig gehandelt», sagte der 44-Jährige. Schwarz meinte weiter: «Wenn er diese Spielsituation zu 100 Prozent sieht, bin ich überzeugt, dass es sie anders bewertet.»

Schwarz gab aber zugleich zu, dass die Szene beim 1:0-Siegtreffer durch Leipzigs Amadou Haidara in der 39. Minute besser hätte verteidigt werden müssen. Doch die fehlende Tatsachenentscheidung des Referees, der einige Sekunden nach dem Tor immer noch regungslos an der Strafraumgrenze in Richtung Tor schaute, brachte Schwarz zum Kochen, sodass er auch an der Seitenlinie den Oberasbacher heftig kritisierte. «Der ist völlig überfordert. Körpersprache katastrophal», fingen die Außenmikrofone des übertragenden Senders Sky ein. «Ich habe mich zu emotional aufgeregt», sagte Schwarz.

«Ich werde jetzt an meiner Körpersprache arbeiten», sagte der 44-jährige Aytekin im Sky-Interview schmunzelnd. Verstehen konnte er die Kritik des Hertha-Trainers nicht: «Ich wüsste jetzt nicht, mit was wir dieses Spiel entschieden hätten. Ich bin der Allerletzte, der einen Fehler nicht zugeben würde.»

Auch auf dem Platz gab es während der Partie hitzige Momente, bei denen besonders Kevin-Prince Boateng Akzente setzte. Zunächst rangelte der 36-Jährige kurz vor dem Seitenwechsel mit dem Torschützen Haidara, was beiden Akteuren die Gelbe Karte einbrachte. Nach dem Schlusspfiff war der zuvor ausgewechselte Mittelfeldspieler in Disput mit Willi Orban. Die Rangelei gehöre doch dazu, sagte der Senior, der zum zweiten Mal in Folge in der Startelf stand und Zeichen für die restlichen sieben Spiele setzt: «Sich ein bisschen hin- und herschieben, sich beleidigen. Danach sind wir wieder Freunde. Der eine will zeigen, dass er stärker ist.»

Die Stärke fehlte dem früheren Nationalspieler Ghanas in den 90 Minuten zuvor ein wenig bei seinen Mitspielern.«"Ein bisschen mutiger nach vorne hätten wir sein müssen. Aber das kommt noch», sagte Boateng, «die Mannschaft hat ein gutes Gesicht gezeigt, hat gekämpft, hat sich reingehauen. Genau das, was wir brauchen. Natürlich ist es ärgerlich, dass wir nicht einen Punkt mitgenommen haben.»

Die Berliner, die in der Vergangenheit - nicht nur in dieser Saison - öfters eher zaghaft agiert hatten, zeigten Zähne - laut Schwarz «von der ersten bis zur letzten Sekunde.» Boateng präzisiert die kämpferische Leistung: «Ich bin stolz auf meine Jungens. Die haben alle Kratzer, ein paar Wehwechen, da tut es weh, hier tut es weh. Ein paar Gelbe Karten, so muss das sein.»

Für Boateng ist es der Weg, der zum Klassenerhalt eingeschlagen werden muss und der im kommenden Auswärtsspiel bei Schalke 04 am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) in Punktgewinnen umgemünzt werden soll: «Da wird es noch mehr Rangelei geben, vielleicht wird es eine Rote Karte geben. Das ist Abstiegskampf.»

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