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Beauftragter: Jüdisches Leben in Sachsen bedroht

 Beauftragter: Antisemitismus anhaltende Bedrohung jüdischen Lebens in Sachsen (Archivfoto) / Foto: Sebastian Kahnert/dpa
Beauftragter: Antisemitismus anhaltende Bedrohung jüdischen Lebens in Sachsen (Archivfoto) / Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel ist Antisemitismus alltäglich für die jüdischen Gemeinden in Sachsen. Der Beauftragte der Regierung spricht von anhaltender Bedrohung.

Der Beauftragte der Landesregierung, Thomas Feist, sieht jüdisches Leben in Sachsen seit dem Terror der Hamas auf Israel 2023 durch Antisemitismus bedroht. Das Ausmaß der Vorfälle habe sich mit dem Gaza-Krieg «deutlich verschärft», heißt es in seinem Jahresbericht 2024. Neben verbalen und schriftlichen Anfeindungen nähmen Bedrohungen und körperliche Angriffe zu. «Antisemitisms stellt eine fortwährende gesellschaftliche Gefahr dar.»

Ressentiments richteten sich laut Feist gegen Personen, Institutionen und Symbole bis hin zu Gewalt gegen Juden und ihre Einrichtungen, aber auch die Menschen, die sich mit ihnen solidarisierten. 2024 seien fast täglich Vorfälle registriert worden, die meisten in den Großstädten, und öffentliche Veranstaltungen zu jüdischen Feiertagen aus Sicherheitsgründen abgesagt. «Die Grenzen des Sagbaren verschieben sich», mit negativen Auswirkungen auf die Stimmung in den Gemeinden. 

«Tacheles 2026» lenkt Blick auf jüdisches Leben in Sachsen

«Tacheles 2026» - Jahr der Jüdischen Kultur in Sachsen bietet laut Feist Gelegenheit, jüdisches Leben zu würdigen, zu erforschen und öffentlich zugänglich zu machen. Es sei wichtig, für jüdisches Leben und dessen Wert für den Freistaat zu werben und ermutigende Entwicklungen zu befördern wie kulturelle Initiativen, Begegnung, Dialog und Bildungsprojekte. «Sachsen würde anders aussehen ohne die vielen Juden, die sich heute hier engagieren.» 

Der Regierung empfiehlt er, Schutz und Förderung jüdischen Lebens als Staatsziel in die Landesverfassung aufzunehmen, ein Büro in Israel einzurichten oder die Ansiedlung eines Deutsch-Israelischen Jugendwerks in Bautzen zu prüfen. Die drei jüdischen Gemeinden in Sachsen haben etwa rund 2.400 Mitglieder.

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