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Piwarz zu Lehrermangel: Alle Kapazitäten ausschöpfen

Ein Lehrer steht im Unterricht an der Tafel. / Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild
Ein Lehrer steht im Unterricht an der Tafel. / Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Kultusminister Christian Piwarz (CDU) will angesichts des Lehrermangels und dem damit verbundenen Ausfall von Unterricht an Sachsens Schulen alle Kapazitäten ausschöpfen. Dass trotz aller Anstrengungen Stellen landesweit und besonders in den ländlichen Regionen unbesetzt blieben, zeige, dass es nicht an Geld oder Stellen fehle, sondern auch an Bewerbern, sagte er am Mittwoch im Landtag. Daher gelte es, die vorhandene Arbeitskraft der Lehrerinnen und Lehrer optimal einzusetzen und auszuschöpfen.

Nach Angaben von Piwarz können etwa wegen der Corona-Regelungen derzeit 500 Schwangere nicht unterrichten. 150 Lehrer fielen aus, weil sie zu einer Risikogruppe gehörten. Das könne nicht kompensiert werden, es müssten flexible Lösungen an den Schulen gefunden werden.

Potenzial sieht der Minister auch bei Seiteneinsteigern und der Anerkennung ausländischer Abschlüsse. Zudem müsse über den hohen Teilzeitanteil gesprochen werden. Landesweit arbeiteten 10 000 Lehrkräfte, «fast jeder Dritte», nicht mit der vollen Stundenzahl. Das sei ein Potenzial von insgesamt 2500 Vollzeitstellen.

Die Bildungsdebatte hatte die Linke beantragt. Vor dem Parlament protestierten derweil rund 700 Menschen, darunter Pädagogen, Eltern und Erzieher, für bessere Bedingungen bei der Betreuung in Kitas und Schulen. «Die Situation an den Schulen ist vielerorts schockierend», sagte die Linke-Bildungspolitikerin Luise Neuhaus-Wartenberg im Parlament. Sie warf der Regierung «sporadisches Lückenfüllen, Lippenbekenntnisse und langjähriges Ignorieren der Entwicklung» vor und warnte vor weiterer «Flickschusterei».

Zur Demonstration hatten Lehrerverbände und GEW aufgerufen. Sie sehen das Bildungssystem «kurz vor dem Kollaps» und fordern mehr personelle Ressourcen und Entlastungsmaßnahmen für die Beschäftigten in Schulen und Kitas.

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