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Erneut Schülerkritik an Mathe-Abitur: Kein Corona-Bonus

Ein Schüler sitzt während einer schriftlichen Abiturprüfung im Klassenzimmer. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Ein Schüler sitzt während einer schriftlichen Abiturprüfung im Klassenzimmer. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Der Landesschülerrat hat das sächsische Kultusministerium aufgefordert, die Aufgaben des Mathe-Abiturs zu überprüfen. Es müsse zwingend geprüft werden, ob die Zeitaufteilung im Leistungskurs gerecht und ob der B-Teil zu schwierig beziehungsweise zu textlastig war, sagte die Landesschülersprecherin Joanna Kesicka. Viele Schülerinnen und Schüler hätten diese Kritik geäußert.

Zudem hatten mehr als 1300 Menschen eine Schüler-Petitionen im Internet unterzeichnet. Darin wird gefordert, dass der gesamte Bewertungsmaßstab für das Matheabitur den Umständen entsprechend angepasst wird. Wochenlang waren durch die coronabedingten Einschränkungen die Schulen geschlossen, die Prüfungsvorbereitung erfolgte vor allem im Selbststudium, über Video-Konsultationen oder Aufgaben per Internet.

«Dementsprechend wäre es auch eine logische Entscheidung gewesen, die Ansprüche der diesjährigen Aufgaben im Angesicht der besonderen Umstände zu überarbeiten», heißt es in der Petition. Schließlich habe Kultusminister Christian Piwarz (CDU) in einem Brief den Schülerinnen und Schülern zugesagt, dass ihnen keine Nachteile entstehen sollten.

Das Kultusministerium warb für Gelassenheit. «Die Emotionen sind gerade nach der Mathe-Prüfung immer sehr hoch. Die Schülerinnen und Schüler sollten zunächst mal die Ergebnisse abwarten», sagte Ministeriumssprecherin Susanne Meerheim. Einen generellen «Coronoa-Bonus» auf die Benotung werde es aber nicht geben.

Die Sprecherin betonte, dass es durchaus Anpassung gegeben habe. So wird anders als sonst auch die Zweitkorrektur in der Schule erfolgen. Da die Lehrer wüssten, welcher Stoff nicht behandelt wurde, sei eine individuelle Beurteilung der Leistungen möglich.

In den Kommentaren zu der Petition hieß es unter anderem, dass die Prüfung unangemessen gewesen sei, weil sie die Anforderungen des Lehrplans überstiegen hätte. Eine Abiturientin unterstützte die Petition, «weil wir uns, trotz der jetzigen Situation, überdurchschnittlich gut vorbereitet haben und dann doch mit Aufgaben überrascht wurden, die jenseits der Möglichkeiten des Selbstunterrichten liegen». Eine andere Schülerin schrieb, dass ein Selbststudium nicht die Kompetenz der Lehrer ersetze. «Ansonsten benötigt man zukünftig keine Lehrer mehr für die Wissensvermittlung.»

Auch im Vorjahr hatte es direkt nach dem Mathe-Abi in Sachsen eine Welle der Kritik wegen angeblich zu schweren Aufgaben gegeben. Der Notendurchschnitt in Mathematik-Leistungskursen lag demnach dieses Jahr bei 2,5 - im Vergleich zu einem Gesamtschnitt von 2,6, wenn man die Ergebnisse seit 2013 betrachtet.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Ein Schüler sitzt während einer schriftlichen Abiturprüfung im Klassenzimmer. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

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