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IWH-Chef kritisiert Subventionen für Halbleiterfabriken

Ein Leistungsmodul eines Energiewandlers vor einem sogenannten SIC-Wafer. / Foto: Harald Tittel/dpa/Symbolbild
Ein Leistungsmodul eines Energiewandlers vor einem sogenannten SIC-Wafer. / Foto: Harald Tittel/dpa/Symbolbild

IWH-Chef kritisiert die Milliarden-Subventionen für Halbleiterfabriken in Deutschland und will das Geld lieber in andere Bereiche investieren.

Der Präsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Reint Gropp, sieht die Milliardenförderung für Halbleiterfabriken in Deutschland kritisch. «Das Geld sollten wir besser woanders reinstecken», sagte Gropp der «Süddeutschen Zeitung». Die Förderung für die neue Infineon-Fabrik in Dresden werde eine Million Euro pro Arbeitsplatz betragen. «Das ist zu viel», sagte Gropp: «Warum sollte man so profitablen Unternehmen noch Geld geben? Es dürfen keine Geschenke verteilt werden.»

Zudem sei nicht klar, ob es in Zukunft wieder große Engpässe bei Halbleitern geben werde. «Es kann nicht sein, dass nun mithilfe öffentlicher Gelder Kapazitäten aufgebaut werden, die wir vielleicht gar nicht brauchen.»

Die geplante Ansiedlung des US-Chipherstellers Intel in Magdeburg ist aus Gropps Sicht kein Wendepunkt für die Region. «Intel baut ein großes Werk, aber dort werden auch künftig keine wichtigen Entscheidungen fallen oder bedeutende Aktivitäten für Forschung und Entwicklung angesiedelt. Das hat sich auch schon bei den großen Investitionen von BMW und Porsche in Werke in Sachsen gezeigt.»

Der IHW-Chef plädiert dafür, Zukunftstechnologien zu fördern. Ein guter Ausgangspunkt sei zum Beispiel, Forschung und Entwicklung an den Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu fördern sowie in Unternehmen. Anschubfinanzierungen für große Projekte seien ebenfalls wichtig, sagte er: «Da kann man auch viel Geld ausgeben, und das sind - langfristig gesehen - bessere Investitionen.»

Im März 2022 hatte Intel bekannt gegeben, dass in Magdeburg ab 2027 Chips der neuesten Generation produziert werden sollen. 17 Milliarden Euro soll das Investment kosten. Aus der Bundesregierung hatte es zuletzt geheißen, Intel fordere für die geplante Ansiedlung statt der zugesagten 6,8 Milliarden Euro nun 10 Milliarden Euro.

Der Chipkonzern Infineon will in diesem Herbst mit dem Bau eines neuen Werks in Dresden beginnen. Es sollen rund 1000 Arbeitsplätze entstehen. Infineon strebt eine Förderung von rund einer Milliarde Euro an. Die Gesamtinvestition soll bei fünf Milliarden Euro liegen.

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