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Amtswechsel in den USA: Wirtschaft hofft auf Impulse

Martin Dulig (SPD), Wirtschaftsminister von Sachsen, mit Mund-Nasen-Schutz. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Martin Dulig (SPD), Wirtschaftsminister von Sachsen, mit Mund-Nasen-Schutz. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Mit dem Einzug Joe Bidens am Mittwoch ins Weiße Haus hofft Sachsens Wirtschaft auf gemäßigtere Töne in der Handelspolitik. Zugleich könnten von einem Politikwechsel in den USA Impulse für Unternehmen etwa in der Medizintechnik, Umwelttechnik, erneuerbaren Energien oder im Maschinen- und Anlagenbau ausgehen, erläuterte der Außenwirtschaftsexperte der IHK Dresden, Robert Beuthner. «Der neue wirtschaftspolitische Anspruch der Biden-Regierung passt auch zu unserem industriepolitischen Ansatz», betonte Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). Dabei gehe es darum, Klimaschutz und Nachhaltigkeit mit Innovation zusammenzubringen.

Die USA sind der zweitwichtigste Handelspartner für Sachsen - nach China. Der Anteil der Exporte dorthin betrug zuletzt laut Statistischem Landesamt rund 8 Prozent. Allerdings sind die Ausfuhren in die USA seit 2017 gesunken. Eine Ursache dafür sehen die Statistiker in Einfuhrzöllen etwa auf Erzeugnisse der Metallindustrie, die von den USA unter Donald Trump verhängt wurden. Voriges Jahr sorgte zudem die Corona-Pandemie für deutliche Rückgänge im Handel mit den USA.

Er verbinde zwar große Hoffnungen mit dem Amtswechsel in Washington, sagte Dulig, etwa hin zu mehr Kooperation, Freihandel und fairen Handelsbedingungen. «Egal welcher Präsident aber im Amt ist, er wird immer zuerst amerikanische Interessen verfolgen.» Derzeit sortierten sich die Weltmärkte neu. Europa, Deutschland und auch Sachsen müssten deswegen ein großes Interesse an Freihandelsabkommen haben.

Der Trend zu Protektionismus in den vergangenen Jahren habe der Welt nicht gut getan, betonte Beuthner. Trotz der gewachsenen Bedeutung Chinas blieben die USA für viele sächsische Unternehmen ein attraktiver Markt. Gerade für kleinere und mittelständische Firmen seien die sprachlichen und kulturellen Hürden bei Geschäften mit Partnern in den USA geringer als in China. Angesichts der Corona-Pandemie und jüngster Konflikte rund um die Präsidentschaftswahl dürften Bidens Prioritäten zunächst aber auf der Innenpolitik liegen, sagte Beuthner.

Zwar sei der US-Autobauer Tesla bei der Elektromobilität Vorreiter. «In den letzten Monaten hat die deutsche Automobilindustrie aber massiv aufgeholt», konstatierte Dulig. Daher stünden die Zeichen für Elektrofahrzeuge aus sächsischer Produktion in den USA gut. In Zwickau etwa wird der ID.4 von Volkswagen auch für den US-Markt gebaut. Anfang des Monats seien die ersten dieser Fahrzeuge im Hafen Davisville im Bundesstaat Rhode Island für den Marktstart in den USA angekommen, sagte ein Sprecher von VW Sachsen. In den nächsten zwei Jahren würden diese Autos weiter aus Zwickau geliefert, bis das Werk in Chattanooga zur Produktionsstätte für Elektrofahrzeuge für Nordamerika wird.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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