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Tausende zogen beim Christopher Street Day durch Dresden - unter Protest

Sachsens Sozialministerin Petra Köpping auf dem CSD. Foto: Köpping/Facebook
Sachsens Sozialministerin Petra Köpping auf dem CSD. Foto: Köpping/Facebook

In Dresden fanden am gleichen Tag der 32. Christopher Street Day und eine Demonstration des rechten Spektrums statt. Die Polizei sicherte die Veranstaltungen ab.

Da war wieder eine Menge Polizei vonnöten. Zwei Demonstrationen in Dresden beschäftigte am Samstag die Polizeidirektion Dresden. Unterstützt wurde sie dabei von Beamten der Bereitschaftspolizei Sachsen. Am Einsatz waren insgesamt 214 Polizisten beteiligt, teilte die Polizei am Samstag mit.

Gegen 12 Uhr startete eine Versammlung im Rahmen des 32. Christopher Street Day (CSD) in Dresden. Ein großer Demonstrationszug mit mehreren tausend Teilnehmern zog daraufhin durch die Innenstadt und endete gegen 16:30 Uhr auf dem Altmarkt. Die gesamte Veranstaltung verlief störungsfrei, und es kam zu keinen Zwischenfällen. Der Veranstalter spricht sogar von mehr als 10.000 Teilnehmern. Die Teilnehmer protestieren für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern und anderen queeren Menschen.

Gegen die CSD-Parade formierte sich am Samstag rechter Widerstand. Die vom sächsischen Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte sogenannte "Elblandrevolte" begann um 10:30 Uhr am Bahnhof Dresden-Mitte eine Versammlung. Die "Elblandrevolte" zählt zur Jugendorganisation "JN" der Partei "Heimat" (vormals NPD). Sie hat zuvor auf X für die Aktion mobilisiert. Nach der Auftaktkundgebung am Bahnhof Mitte zog der Aufzug über die Wilsdruffer Straße bis zum Pirnaischen Platz und wieder zurück zum Bahnhof Dresden-Mitte. Die Versammlung endete gegen 14:45 Uhr. Auf dem Freiberger Platz wurde der Aufzug durch die Polizei vorübergehend gestoppt, da Straftaten innerhalb des Zuges festgestellt wurden. Fünf Teilnehmer, darunter zwei Kinder, trugen Gürtelschnallen mit verbotenen Runen. Zudem skandierte ein Teilnehmer verbotene Parolen. Gegen die Tatverdächtigen wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Parallel begleiteten immer wieder Gegendemonstranten den Aufzug des rechten Spektrums und brachten ihren Protest zum Ausdruck. Die queeren Demonstranten operierten wohl unabhängig vom CSD. Um Auseinandersetzungen zu vermeiden, leitete die Polizei den Aufzug an den Gegendemonstranten vorbei. Auch wenn es vereinzelt zu körperlichen Auseinandersetzungen kam, konnte die Polizei ein direktes Aufeinandertreffen beider Lager verhindern. Nach Angaben des MDR hatten beide Lager eine Stärke von etwa jeweils 120 Personen.

Auch Sozialministerin Petra Köpping (SPD) besuchte den CSD. Ihr Kommentar: "Er ist ein starkes Zeichen für Respekt und Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Ich freue mich, dass die Zahl der CSDs und Pride-Veranstaltungen in Sachsen wächst – auch in den ländlichen Regionen. Das zeigt: Immer mehr Menschen stehen offen für Vielfalt ein." Aber es steige auch de Zahl queer-feindlicher Übergriffe, viele LSBTIQA*-Personen fühlten sich unsicher, besonders junge Menschen und Menschen mit Migrationsgeschichte seien betroffen. Dagegen wolle sie etwas tun,  Anlaufstellen stärken,  Prävention fördern und den Landesaktionsplan zur Akzeptanz der Vielfalt fortschreiben.

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