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Museumsschiff Kaiser Wilhelm in Dresden angekommen, fährt auch nach Meißen

Kaiser Wilhelm auf der Elbe in Dresden. Foto: Weiße Flotte e.V.
Kaiser Wilhelm auf der Elbe in Dresden. Foto: Weiße Flotte e.V.

Das 125 Jahre alte Museumsschiff Kaiser Wilhelm fasziniert Dresdner und Touristen auf seiner Jubiläumstour. Es wurde im Jahr 1900 in Dresden gebaut. Vor kurzem lief es auf Grund.

Am Elbkai machte am Wochenende die Kaiser Wilhelm fest. Das ist kein neuer Elbdampfer der Weißen Flotte mit ungewöhnlichem Namen, sondern ein Museumsschiff. Zahlreiche neugierige Dresdner und Touristen kamen. Der Dampfer ist jetzt 125 Jahre alt geworden und macht aus diesem Anlass eine Tour durch Deutschland. Am Mittwoch fährt es weiter nach Meißen und wieder zurück. Später geht es nach Lauenburg und dann nach Hamburg.

Die Weiße Flotte begrüßte am Samstag den historischen Raddampfer und fuhr ihm mit dem Dampfer Diesbar, der sogar noch sechs Jahre älter ist, entgegen. Vor der Einfahrt zum Dresdner Hafen kam es dann zur historischen Begegnung. Mit lautstarkem pfeifen und großem Jubel durch die Passagiere wurde die Begegnung zelebriert. Während des Manövers hielt Kapitän Schröter per Funk Kontakt zum Kaiser Wilhelm. Später kam als Eskorte noch der Dampfer Wehlen hinzu. Nach dem sicheren Anlegen am Dresdner Terrassenufer kam es dann zu einem persönlichen Treffen der Besatzungen auf dem PD Diesbar.  Auf Einladung der Geschäftsleitung der Weißen Flotte Sachsen GmbH konnte unter Fachsimpelei der lauschige Abend bei einem fantastischen Sonnenuntergang am Dresdner Terrassenufer ausklingen. 

Ende Mai gab es einen Vorfall auf Kaiser Wilhelm. Das Schiff hatte bei Bleckede kurz vor Hamburg wegen des niedrigen Wasserstandes der Elbe mehrfach Grundberührung. Durch geschicktes Manövrieren gelang es Kapitän Markus Reich schließlich, das Schiff eigenständig wieder freizubekommen.

Das Schiff wurde von der Dresdner Maschinenfabrik und Schiffswerft AG in Dresden-Neustadt 1899-1900 gebaut. Auftraggeber war die Oberweserdampfschifffahrt des Wesermühlenbesitzers F.W. Meyer in Hameln. Der Stapellauf erfolgte nach bisherigen Erkenntnissen am 20.5.1900. Leider sind davon keine Fotos, Zeitungsberichte oder sonstige Dokumente vorhanden.

Auf der Dresdner Maschinenfabrik und Schiffswerft - Übigau wurde Kaiser Wilhelm 1910 in drei Stücke getrennt durch Herausschlagen der senkrechten Bordwandnietung. Die Trennung war etwas vor dem Maschinenschott, heute noch an den restlich verbliebenen Nietreihen in der Kombüse zu erkennen, und nach dem Schott hinter dem Kesselraum. Vor- und Achterschiff wurden dann vom Mittelteil weggezogen und in den Zwischenraum jeweils eine zusätzliche fünf Meter lange Sektion, Blechplatte für Blechplatte, eingebaut.

Die Backbordansicht des Schiffes dokumentiert ebenfalls den Umbau der einzelnen Schiffsräume während der Verlängerung 1910. Nach der Verlängerung 1910 befindet sich die Kombüse bis heute an Steuerbord. Bedingt durch die Verlängerung wäre die vorhandene manuelle Ruderbetätigung zu schwerfällig geworden, weshalb eine dampfbetriebene Rudermaschine eingebaut wurde, die heute noch an Bord ihren Dienst verrichtet. Jetzt wurde auch ein hölzernes Ruderhaus auf dem Oberdeck aufgebaut. Das vom Bauzustand abgesetzte Heck blieb vorerst so erhalten und wurde erst später der Deckshöhe angeglichen.

Nach den Umbauten fuhr der Dampfer über die Nordsee zurück in sein Weserrevier. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Brücke zerstört. Nach der Wiedervereinigung unternahm der Kaiser Wilhelm 1991 eine Wochenendfahrt nach Wittenberge. Damit war es das erste West-Passagierschiff, das nach der Wende Wittenberge anlief. 


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Privatbrauerei Schwerter Meißen GmbH