Die Frauenkirche in Meißen setzt mit einem weltweit einzigartigen Projekt neue Maßstäbe: Neben ihrem berühmten Glockenspiel aus Meissener Porzellan präsentiert sie nun auch eine Orgel, die erstmals über Pfeifen aus diesem edlen Material verfügt. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der Dresdner Orgelbau-Firma Jehmlich realisiert und vereint traditionelle Handwerkskunst mit musikalischer Innovation. Die Orgel erklang am Pfingstsonntag in der bis zum letzten Platz gefüllten Kirche zum ersten Mal. Sie besteht aus zwölf Holz-, neun Zinn- und nun auch aus 37 Porzellanpfeifen. Die größte Pfeife aus Porzellan misst 1,60 Meter.
Die historischen Anfänge von Porzellanorgelpfeifen reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück. August der Starke wünschte sich ein Glockenspiel und eine Orgel aus Meissner Porzellan. Das Glockenspiel wurde nach Dresden geliefert, aber die Herstellung der Orgel funktionierte damals nicht.
Erst jetzt konnte die Frauenkirche dieses ambitionierte Vorhaben umsetzen. Die Manufaktur Meissen brachte schon im Jahr 2000 mit moderner Technologie die ersten Pfeifen hervor. Die weltbekannten blauen Schwerter verleihen den Pfeifen das Markenzeichen des Meissener Porzellans. Dieses Projekt verbindet Tradition und Moderne sowie Handwerk und Musik in einzigartiger Weise.