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Wahlfälschung aufgedeckt: Wichtig für Revolution in der DDR

dpa / Roland Holschneider
dpa / Roland Holschneider

Bürgerrechtler und Kirchenleute deckten in der DDR vor 30 Jahren Manipulationen bei der Kommunalwahl vom 7. Mai 1989 auf. Dies sei ein Meilenstein für die friedliche Revolution gewesen, sagte der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, der Deutschen Presse-Agentur. «Wer sich die Wahlfarce in der DDR vor Augen hält, weiß den Wert wirklich demokratischer Wahlen besonders zu schätzen», betonte der frühere DDR-Oppositionelle, der 1983 aus der DDR ausgewiesen wurde.

Freie Wahlen brauchten die Garantie aller Grundrechte, sagte Jahn. Sonst seien sie ein durch Angst erwirktes Bekenntnis der Menschen zu den herrschenden Verhältnissen. «Das war zu DDR-Zeiten so und ist auch heute in autoritären Systemen nicht anders.» Rund ein halbes Jahr nach der gefälschten Wahl fiel die Mauer.

In mehr als 1000 Wahllokalen hatten damals kritische Bürger die Stimmauszählung verfolgt und die Nein-Stimmen notiert. Diese wurden dann beim Weiterreichen an höhere Stellen zum Teil in Zustimmung verwandelt. Egon Krenz, Vorsitzender der Wahlkommission und Mitglied des Politbüros der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) verkündete dann eine Zustimmung von 98,85 Prozent für die Kandidaten der Nationalen Front und wertete dies als Bekenntnis zur Politik der SED. Knapp 99 Prozent der Wahlberechtigten hätten abgestimmt. Danach formierte sich der Protest auf der Straße.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Roland Holschneider