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Vor 30 Jahren: DDR-Luxushotel öffnet an Friedrichstraße

Nur gegen Dollar oder West-Geld konnte der betuchte Gast in das Grand Hotel an der Friedrichstraße einchecken. Am 1. August 1987 eröffnete in Ost-Berlin das Haus, welches der klammen DDR vor allem Devisen bringen sollte. Die Erbauer hätten dem Hotel einen Charakter von Historie und Großzügigkeit gegeben, sagte die Hotelsprecherin des heutigen The Westin Grand Berlin, Andrea Bishara. Das Hotel erinnere an die Geschichte. Zum 30. Jahrestag der Eröffnung treffen sich am Dienstag die Mitarbeiter zu einem Kaffeeklatsch mit Geburtstagstorte.

Die DDR-Erbauer hatten bei dem Neubau richtig geklotzt. Marmorsäulen, weißes Schmiedeeisen, eine hohe gläserne Kuppel sowie eine großzügige Freitreppe verbreiteten Luxus-Feeling. Eine japanische Firma baute mit Subunternehmen aus der DDR. Über die Gesamtkosten schwieg man sich damals aus.

Die Deutsche Presse-Agentur berichtete im August 1987, das einfache Doppelzimmer koste 350 Mark (West), das bessere 480 Mark. Dagegen sei die Suite mit 3200 Mark pro Nacht fast preiswert - wenn man bedenkt, dass sie aus einer ganzen Zimmerflucht mit Personalräumen, Solarium, Konferenzzimmer, separater Sauna, Gästetoilette und Küche besteht.

In einem Gewächshaus im Hotelgarten wurden auch frische Orchideen herangezogen, die «Hausblume» habe die Zimmer der Gäste geschmückt. Im dpa-Bericht hieß es, im Salon mit offenem Kaminfeuer spiele schon am späten Nachmittag ein Organist - denn in das Hotel wurde sogar eine Orgel eingebaut. Die Hotelleitung habe betont, dass die reich verzierten Gläser und Gedecke allesamt aus DDR-Produktion stammten. Die Bestecke habe aber eine westdeutsche Firma geliefert.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Alberto Fanego Diez