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Käßmann zu Revolution: «Mut zum Aufstehen auch heute nötig»

Die Reformationsbotschafterin Margot Käßmann hat dazu aufgerufen, mutig gegen Menschenverachtung und Hetze einzutreten. «Wir können dem gärenden Hass etwas entgegensetzen», sagte Käßmann am Montag in der Leipziger Nikolaikirche. Dort hatten sich Hunderte Menschen in Gedenken an die erste große Montagsdemonstration vor 28 Jahren versammelt. Leipzig erinnert jährlich am 9. Oktober an diese Versammlung mit rund 70 000 Teilnehmern, die als Beginn der friedlichen Revolution gilt.

«Mut zum Aufstehen für eine bessere Welt brauchen wir auch heute», sagte Käßmann. In Deutschland werde derzeit verbal aufgerüstet. Menschen anderer Herkunft schlage Verachtung entgegen, Menschen mit abweichender Meinung würden niedergebrüllt. «Das ist beschämend für unser Land», sagte Käßmann. Kirchen könnten zum Frieden beitragen, weil sie über Ländergrenzen hinweg dächten.

Die Demokratie stehe weltweit in Frage, sagte am Abend der polnische Journalist Adam Krzeminski. Das zeigten die «alternativen Fakten» von US-Präsident Donald Trump, die Brexit-Kampagne in Großbritannien und auch die Erosion der Volksparteien in Deutschland. Er sei jedoch zuversichtlich, dass nach der jetzigen «konservativen Gegenrevolution» in Polen und Deutschland ein «Danach» komme, sagte Krzeminski, ein «erneuter Völkerfrühling».

Am Abend sollten sich beim Lichtfest Besucher zu Musik und Diskussion auf dem Augustusplatz versammeln - dem historischen Versammlungsort der Protestierenden von 1989.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / dpa

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