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Gedenken an die Zerstörung Dresdens im Februar 1945

Symbolbild Dresden / pixabay
Symbolbild Dresden / pixabay

Konzerte ohne Beifall und mit einer Schweigeminute am Ende: Auch in diesem Jahr wollen Kultureinrichtungen in Dresden an die Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg erinnern. Die Sächsische Staatskapelle führt am Sonntag und Montag unter Leitung ihres Chefdirigenten Christian Thielemann Anton Brückners 9. Sinfonie und sein «Te Deum» auf. Im Solistenensemble wirken unter anderen die Sopranistin Camilla Nylund und der Bass Franz-Josef Selig mit. Das Konzert wird am 13. Februar ab 19.05 Uhr live von MDR Kultur & MDR Klassik sowie ab 20.03 Uhr von Deutschlandfunk Kultur übertragen.

Auch bei der Dresdner Philharmonie ist das Gedenkkonzert Chefsache. Marek Janowski leitet am Sonntag - dem Jahrestag der Zerstörung der Stadt durch Luftangriffe britischer und amerikanischer Bomber - im Kulturpalast ein Programm mit dem «Concerto funebre» für Violine und Streichorchester von Karl Amadeus Hartmann und der 3. Sinfonie von Johannes Brahms. Hartmann hatte das Werk 1939 als Klage über die Schrecken des Krieges komponiert, gab der Solovioline eine mahnende Stimme. Solist ist der Geiger Noah Bendix-Balgley. Das Konzert wird von Sachsen Fernsehen aufgezeichnet und am Sonntagabend gesendet. Im Europäischen Zentrum der Künste im Festspielhaus Hellerau erklingt am Sonntag die Komposition «Schlachthof 5» von Vladimir Rannev in einer konzertanten Version unter Leitung von Olaf Katzer. Der Titel stammt von einem Roman des Schriftstellers Kurt Vonnegut. Er hatte als junger amerikanischer Soldat in Kriegsgefangenschaft die Bombardements auf Dresden miterlebt. In den Kellern des Schlachthofes 5 überlebte er die Angriffe. Sein 1969 erschienener Roman über die Grauen des Krieges wurde zu einem Welterfolg. Im September 2020 fand in Hellerau die Uraufführung des Musiktheaters «Schlachthof 5» statt.

Knapp drei Monate vor Ende des Zweiten Weltkrieges legten am 13. Februar 1945 und in den Tagen darauf alliierte Bomber Teile Dresdens in Schutt und Asche. Die Zahl der Opfer konnte nie genau ermittelt werden. Nach Erkenntnissen einer Expertenkommission kamen bis zu 25.000 Menschen ums Leben. Eine Fläche von zwölf Quadratkilometern wurde vollständig zerstört.

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