loading

Nachrichten werden geladen...

Frankenberg: Umdenken bei Abriss von KZ-Kommandantenvilla

Kurz vor dem 80. Jahrestag des letzten Häftlingstransportes aus dem KZ Sachsenburg hat die Stadt Frankenberg ein Einlenken beim Abriss der früheren Kommandantenvilla signalisiert. Gemeinsam mit der Stiftung Sächsische Gedenkstätten wolle man grundsätzliche Schritte vor allem zur Gebäudeertüchtigung und deren Finanzierung abstimmen, teilte die Stadt auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Am 9. September 1937 waren die letzten Gefangenen aus Sachsenburg ins KZ Buchenwald gebracht worden.

Ein Gremium des Stadtrates hatte am 30. Juni 2015 den Abriss des denkmalgeschützten Gebäudes beschlossen. Begründet wurde dies mit der Baufälligkeit, den hohen Sanierungs- und Bewirtschaftungskosten sowie der Lage im Hochwassergebiet des Flusses Zschopau.

Dennoch solle demnächst ein Gedenkstättenkonzept überarbeitet werden. Dies sei ebenso wie bauliche Notsicherungen, eine Trockenlegung des Gebäudes und die Ermittlung etwaiger Kosten durch ein Bauplanungsbüro von der Stiftung mitfinanziert worden. Die Gedenkstätte solle ein Ort der Erinnerung sein, wo Informationen zu finden seien, angemessen an den historischen Sachverhalt erinnert werde und vor allem aktive Einbindung von Jugendlichen stattfinden könne, teilte die Stadt mit.

Für das KZ Sachsenburg gibt es bislang keine Gedenkstätte. Es gilt als Vorbild für das KZ Buchenwald. Laut Gedenkstätten-Stiftung war Sachsenburg das bedeutendste KZ in der Frühphase der nationalsozialistischen Diktatur von 1933 bis 1937. Die private «Initiative Klick» und die Lagerarbeitsgemeinschaft kämpfen seit Jahren gegen den Abriss der Villa und für eine Erinnerungsstätte.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Hendrik Schmidt