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Erinnerung an Beginn der Deportation von Juden in Dresden

Drei Rosen stecken zum Gedenken an die Judendeportation am Alten Leipziger Bahnhof. / Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa
Drei Rosen stecken zum Gedenken an die Judendeportation am Alten Leipziger Bahnhof. / Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Dresden hat am Donnerstag der Deportation jüdischer Menschen aus der Stadt und dem Umland vor 80 Jahren gedacht. Kulturbürgermeisterin Annekathrin Klepsch (Linke) und Vertreter der Jüdischen Gemeinden legten am Vormittag an den Überresten des Alten Leipziger Bahnhofs, von wo aus insgesamt zwei Züge abfuhren, ein Blumengebinde nieder. Der Tag bleibe für die Jüdischen Gemeinden in Dresden und Sachsen «ein wichtiges Datum der Erinnerung», sagte die Vorsitzende des Landesverbandes, Nora Goldenbogen. Die erste große Deportation am 21. Januar 1942 sei im Zuge jener Strategie erfolgt, «die auf die vollständige Vernichtung der Juden abzielte». Nur ganz wenige Verschleppte hätten das Ghetto Riga und das Konzentrationslager Auschwitz überlebt.

Die jüdische Gemeinschaft Sachsens fordert ein sichtbares Zeichen des Gedenkens auch am damaligen Schauplatz der Deportationen. «Es ist an der Zeit, dass der Leipziger Bahnhof als Gedenkort für diese furchtbare Geschichte sichtbar gemacht wird», sagte Goldenbogen. Bisher erinnere nur eine Stele am Neustädter Bahnhof in der Nähe daran, nicht am eigentlichen Ort des Geschehenen. Nach einem Stadtratsbeschluss vom April 2021 soll dort «ein angemessener Erinnerungsort zum Gedenken an die Schoa» errichtet werden. An der Ruine war am Abend eine von Initiativen der Zivilgesellschaft organisierte Kundgebung geplant, mit Kunstinstallation an der Ruine. «Wir wollen der Opfer dieser Deportationen gedenken und gemeinsam mit allen Interessierten und Verantwortlichen die Diskussion zum Erinnerungsort Alter Leipziger Bahnhof anstoßen», hieß es im Aufruf.

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