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Wegen Krieg: Kretschmer warnt vor steigenden Getreidepreisen

Michael Kretschmer steuert mit Landwirtschaftsmeister Paul Kompe einen Traktor über ein Feld. / Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Michael Kretschmer steuert mit Landwirtschaftsmeister Paul Kompe einen Traktor über ein Feld. / Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat vor den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die sächsische Landwirtschaft gewarnt. «Wir werden nicht verhungern, aber es kann ganz schnell dramatische Auswirkungen auf den Getreidepreis geben», führte Kretschmer am Mittwoch als Beispiel in Grimma (Landkreis Leipzig) an. Dorthin hatten Landesbauernverband und die Vereine «Land schafft Verbindung» sowie «Familienbetriebe Land und Forst» den Ministerpräsidenten eingeladen, um auf die Situation in der sächsischen Landwirtschaft aufmerksam zu machen.

«Uns brechen gerade 36 Millionen Tonnen Weizen aus der Ukraine weg», warnte Olaf Kranen, Landwirt im nordsächsischen Gaunitz. Die Landwirtschaft sei extrem wichtig für die Versorgung mit Lebensmitteln, betonte Kretschmer. «Die Landwirte haben zu Recht darauf hingewiesen, dass in diesen Tagen entschieden wird, wie die Ernte am Ende des Jahres ausfallen wird.» In der Diskussion geht es etwa um die Menge an Dünger, die ausgebracht werden darf: Stellenweise müssen es wegen der hohen Nitratbelastung des Grundwassers 20 Prozent weniger sein. Angesichts der Lage in der Ukraine und Russland sei es deshalb notwenig, diesen Aspekt ohne Scheuklappen zu diskutieren, sagte Kretschmer.

Außerdem sind die steigenden Energie- und Treibstoffkosten nach Angaben der Landwirte immer schwerer abzufedern. Eine regelrechte Kostenexplosion gäbe es bei Düngemitteln, immer mehr müsse in Pflanzenschutz investiert werden, die Nebenkosten stiegen. Der Fachkräftemangel sei auch in der Landwirtschaft zu spüren. Zudem stelle die EU-Agrarreform eine große Herausforderung für die Betriebe dar. Durch die geplante Absenkung der Basisprämie würden im Ackerbau die Betriebsergebnisse zahlreicher Betriebe gegen Null tendieren. «Bislang war der Betriebszweig Ackerbau die wirtschaftliche Stütze der sächsischen Landwirtschaftsbetriebe», sagte Marco Birnstengel, Landwirt aus der Oberlausitz.

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