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VW-Betriebsrat: Brauchen mehr Klarheit wegen Corona-Gefahr

Symbolbild Coronavirus . pixabay / TheDigitalArtist
Symbolbild Coronavirus . pixabay / TheDigitalArtist

Der Volkswagen-Betriebsrat verlangt vom Vorstand mehr Klarheit und Verantwortung bei den angekündigten Schließungen der Produktion wegen der wachsenden Coronavirus-Risiken. Die für Freitag (20. März) geplante Aussetzung an zahlreichen Standorten sei zu spät, kritisierte die Mitarbeitervertretung am Dienstag: «Wir erwarten jetzt einen geordneten Ausstieg aus der Fertigung.»

Zudem müsse das Management detaillierte Pläne für die einzelnen Werke vorlegen, schrieben Betriebsratschef Bernd Osterloh und seine Stellvertreterin Daniela Cavallo an die Belegschaft. «Dazu zählt insbesondere das Werk in Zwickau, wo die Kolleginnen und Kollegen den ID-Anlauf stemmen. Wir erwarten hier eine Lösung - denn einige im Vorstand wollen ihrer Verantwortung offenbar nicht gerecht werden.» Das in Sachsen anlaufende E-Auto ID.3 ist das zentrale Projekt 2020.

In den vergangenen Tagen hatte es auch in deutschen VW-Werken erste bestätigte Fälle von Infektionen mit dem Erreger der Lungenkrankheit Covid-19 gegeben. Der Betriebsrat beriet mit dem Vorstand über die Lage. «Im Vordergrund stand die Situation der Kolleginnen und Kollegen im direkten Bereich, wo auf den Montagelinien Schulter an Schulter an unseren Fahrzeugen gearbeitet wird», hieß es. Das Robert-Koch-Institut empfehle jedoch Mindestabstände, die an den einzelnen Arbeitsstationen oft nicht einzuhalten seien.

«Für die verbleibenden Tage fordern wir eine Information aus dem Gesundheitswesen an die betroffenen Kolleginnen und Kollegen zu der Frage, wie ihr Ansteckungsrisiko zu bewerten ist», forderte der Betriebsrat. Es sei nicht mehr einzusehen, «warum sie ohne eine klare Ansage und ohne klare Worte aus dem Management für ein paar hundert Autos mehr eine Ansteckung riskieren sollen, die sie dann womöglich früher oder später nach Hause in ihre Familien tragen.»

VW-Chef Herbert Diess sagte zur Vorstellung der Jahreszahlen 2019, es sei nun am wichtigsten, die Gesundheit und Sicherheit der Belegschaft sowie von deren Familien sicherzustellen. «Oberstes Ziel ist es, die Ausbreitung des Coronavirus so stark wie möglich zu verlangsamen.»

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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