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Sachsen: Neue Diesel-Autos in Verwaltungen nicht geplant

Die blaue Plakette der Euronorm 6 klebt noch längst nicht auf den allen Dieselfahrzeugen und Maschinen der Verwaltungen und öffentlichen Betriebe. Wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab, sind Neuanschaffungen außer der Reihe meist nicht geplant. Zum Teil fehlt schlicht das Geld. Bei einem Fahrverbot könnten möglicherweise sogar bestimmte Aufgaben nicht mehr erfüllt werden, heißt es.

34 Dieselautos stehen beim Innenministerium in Dresden. 31 von ihnen sind geleast oder gemietet, eines gekauft. Sie alle haben die blaue Plakette der Euronorm 6. Mit kurzen Laufzeiten der Miet- und Leasingverträgen könne das Ministerium auf Veränderungen am Automobilmarkt schnell reagieren und sich auf schadstoffärmere und umweltfreundlichere Modelle umstellen, heißt es. Die Zentrale Fahrbereitschaft des Ministeriums setze künftig verstärkt auch auf Fahrzeuge mit Elektro- und Hybridantrieb.

Zwei Kleinbusse, die schon vor einigen Jahren gekauft wurden, erfüllen jedoch nur die Euronorm 5 und müssen noch eine Weile durchhalten. Laut Ministerium aus wirtschaftlichen Erwägungen.

Die Polizei besitzt dem Ministerium zufolge fast 2900 Diesel-Fahrzeuge. Mit regelmäßigen Neuanschaffungen werde gesichert, dass diese in Sachen Umwelttechnik auf dem aktuellen Stand seien, heißt es. Im vergangenen Jahr etwa seien zudem 44 Elektro-Autos in Dienst gestellt worden. Sie sollen vor allem bei geplanten Fahrten von Bürgerpolizisten und Kurierfahrten eingesetzt werden, künftig auch im Kriminaldienst.

Von den 167 Dieselfahrzeugen der Stadtverwaltung Leipzig - ohne Eigenbetriebe - haben noch 56 die Euronorm 4 oder schlechter. «Ältere Modelle werden planmäßig durch neue mit Euronorm 6 ersetzt», sagt ein Sprechern. Nachrüsten sei nicht geplant, schon weil es da keine Angebote der Hersteller gebe.

38 Transporter - Kasten- wie Pritschenwagen oder auch Kleinbusse – sowie Arbeitsmaschinen seien jedoch noch keine acht Jahre alt. Bei ihnen sei mit 15 Jahren Nutzungsdauer geplant worden. Für einen Ersatz sei in den nächsten vier bis fünf Jahren kein Geld da. «Bei Fahrverboten können bestimmte Pflichtaufgaben nicht mehr erfüllt werden», sagt der Sprecher. Dann komme es zu einem Investitionsstau.

Insgesamt 266 Dieselfahrzeuge hat die Stadtverwaltung Chemnitz – 21 Autos, 113 Transporter, 97 Laster, 35 Arbeitsgeräte wie etwa Bagger. Vom Abgasrückruf betroffene 14 Transporter würden in den Autohäusern nachgerüstet. Ein kurzfristiger Austausch sei nicht vorgesehen und auch nicht möglich, sagt der stellvertretende Stadtsprecher Thomas Liebert.

Der Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetrieb der Stadt Chemnitz besitzt 20 Diesel-Autos. Ein Tausch oder Ersatz sei nicht geplant, sagte eine Sprecherin. Es gebe einen langfristigen Investitionsplan. Die Lastkraftwagen seien auf den neuesten Stand der Technik. Dort würden keine Probleme gesehen.

Die Dresdner Verkehrsbetriebe haben die Abgase ihrer Diesel-Busse von einem Experten im fließenden Verkehr testen lassen und sehen eventuellen Fahrverboten gelassen entgegen. 133 der 140 Diesel- oder Hybridbusse seien mit modernen Abgassystemen ausgerüstet, 60 entsprächen Euronorm 6. Diese stießen nahezu die gleichen Emissionen aus wie Autos dieser Schadstoffklasse, heißt es. «Der moderne Dieselbus hält im Gegensatz zum Pkw die Grenzwerte ein und ist je Fahrgast deutlich ökologischer unterwegs», sagt Finanz- und Technikvorstand Andreas Hemmersbach.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Jan Woitas

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