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Lausitz-Beauftragter soll bei Strukturentwicklung vermitteln

dpa / Patrick Pleul
dpa / Patrick Pleul

Die Zukunft der Lausitz nach dem geplanten Kohleausstieg hat die Brandenburger Landesregierung längst zur Chefsache erklärt. Nun versucht sie, die vom Strukturwandel betroffene Region anderthalb Monate vor der Landtagswahl noch einmal zu stärken. Am Montag bezog der Beauftragte für die Lausitz, Klaus Freytag, in Cottbus sein neues Büro in der Innenstadt.

Mit sechs Mitarbeitern soll Freytag das Bindeglied zwischen der Region und der Regierung in Potsdam bilden. Das Büro soll nach Worten von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) der direkte Ansprechpartner vor Ort für Träger von Projekten, Vertreter der Kommunen und die Unternehmer sein. Die Region befindet sich wegen der schwindenden Bedeutung der Braunkohle mitten in einem Strukturwandel.

Freytag soll sich unter anderem um die Entwicklung der Infrastruktur, die Ansiedlung wissenschaftlicher Einrichtungen und die Vermarktung der bisherigen Braunkohleregion kümmern. «Wir bündeln Informationen und Ideen», beschrieb er seine Arbeit. Im Büro werde die Strukturentwicklung in der Lausitz im Dialog mit den Menschen vor Ort koordiniert. Woidke hatte Freytag bereits im Juni vergangenen Jahres zum Lausitz-Beauftragten ernannt. Der 57-Jährige war von 2004 bis 2015 Leiter des Landesbergamtes und zuletzt als Abteilungsleiter für Energiefragen im Ministerium für Wirtschaft und Energie zuständig.

Mit der Einrichtung der Außenstelle in Cottbus habe die Landesregierung klargemacht, dass sie den Prozess der Strukturentwicklung nicht nur zentral von Potsdam aus lenken wolle, erklärte Woidke bei der Eröffnung des neuen Büros.

Auch Sachsen hat seit dem 1.Juli 2019 in Hoyerwerda (Bautzen) ein ähnliches Büro eingerichtet. Es solle den Kommunen, Unternehmen und allen Bürgern als Ansprechpartner für Fragen rund um den Strukturwandel dienen, wie die sächsische Staatskanzlei mitteilte. Eine weitere Stelle in der Lausitz sei in Weißwasser (Görlitz) geplant.

Bei einer Standortkonferenz im Anschluss in Forst ging es zudem um die Zukunftschancen der Lausitz-Stadt. Für Brandenburgs Ministerpräsidenten macht sich das Sofortprogramm des Bundes für die Kohleländer schon bemerkbar. Dabei stünden für 26 Lausitzer Projekte 30 Millionen Euro bereit. Als erste Vorhaben nannte Woidke den brandenburgisch-sächsisch-polnischen UNESCO-Geopark «Muskauer Faltenbogen», von dem auch Forst profitieren werde. Das Projekt werde durch nachhaltigen Geotourismus Wertschöpfung in der Region schaffen.

Als wichtiger Arbeitgeber und Gesundheitsversorger in der Region erhielt die Lausitz Klinik in Forst am Montag 50 000 Euro Fördermittel des Landes für ein Projekt, das «demenzfreundliche Strukturen» auf seine Machbarkeit prüft. Das Bundeskabinett hatte im Mai Strukturhilfen für die vom Kohleausstieg betroffenen Länder auf den Weg gebracht. In der Lausitz sollen Wissenschaft und Forschung sowie der Ausbau der Verkehrssysteme Schwerpunkte sein.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Patrick Pleul

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