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Klimaminister: Grüner Strom und Wasserstoff Überlebensfrage

Wolfram Günther (Bündnis 90/Die Grünen) bei einem Termin. / Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Wolfram Günther (Bündnis 90/Die Grünen) bei einem Termin. / Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Wasserstoff ist so etwas wie ein Zauberwort, wenn um die Energie der Zukunft gesprochen wird. Sachsen wähnt sich in guter Ausgangslage, muss aber zunächst bei erneuerbaren Energien zulegen.

Der sächsische Energie- und Klimaschutzminister Wolfram Günther sieht in grünem Strom eine Überlebensfrage für den Wirtschaftsstandort Sachsen. «Aber genauso zur Überlebensfrage wird die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff», sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Für energieintensive Branchen wie Stahl und Chemie sei das überlebenswichtig.

Günther sagte, grüner Wasserstoff, der mit erneuerbaren Energien erzeugt werde, berge riesige Chancen. «Das wird an bestimmten Standorten in Sachsen aber auch schlicht über die Frage entscheiden, ob große Unternehmen und Branchen eine Zukunft haben.» Als Beispiel nannte er den sogenannten Industriebogen im Landkreis Meißen - ein Standort der Schwerindustrie mit Tausenden Arbeitsplätzen.

Klimaneutralität heiße für diese Unternehmen eine breite Anwendung von grünem Wasserstoff, betonte der Minister: «Ich begrüße die Initiative des Industriebogens für klimaneutralen Wasserstoff und den Ausbau von erneuerbaren Energien.» Der Industriebogen vereine wie kaum eine andere Region Sachsens auf kleinstem Raum verschiedene Formen von Energieerzeugung, -umwandlung, -transport und -nutzung. Für Innovationen gebe es hier beste Bedingungen.

«Wir müssen uns gemeinsam aufstellen, damit diese und andere Regionen und ansässige Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben», sagte Günther. Deshalb habe Sachsen im Januar seine Wasserstoff-Strategie beschlossen. «Das ist ein Meilenstein. Sachsen hat beste Voraussetzungen, zu einem Spitzenspieler in Sachen Wasserstoff zu werden.» «Aber wir landen immer wieder bei der Gretchenfrage: Wie schnell gelingt es, die Erneuerbaren auszubauen? Wie schnell gelingt es, die rechtlichen und planerischen Bremsen zu lösen?» Grüner Wasserstoff bedeute, dass man mehr sauberen Strom brauche als für Gewerbe, Haushalte und E-Antriebe benötigt würden. Der fehlende Ausbau von Erneuerbaren sei schon heute ein Standortnachteil für Firmenansiedlungen.

«Umgekehrt heißt das: Die Energiewende sichert und schafft Arbeitsplätze und ist die Basis für den Strukturwandel in den Kohleausstiegsregionen», sagte der Minister. «Verantwortungsvolle Wirtschaftspolitik heißt: Die jetzt noch bremsen, müssen beim Ausbau der Erneuerbaren den Fuß von der Bremse nehmen.» Günther zufolge sitzen Anlagenbauer, Stadtwerke und andere bereits in den Startlöchern: «Wo wir viel schneller werden müssen, ist bei der Bereitstellung der Flächen. Es gibt in Sachsen genügend Flächen für den Ausbau der Erneuerbaren, die zugleich ausreichend Abstand zu Siedlungen haben, um rechtskonform und akzeptiert zu sein.»

Im Energienetzwerk Industriebogen hatten sich in der vergangenen Woche Unternehmen wie die Wacker Chemie in Nünchritz, Feralpi Stahl, Mannesmann Röhrenwerke und die Schmiedewerke Gröditz zu einer Allianz zusammengeschlossen. Ein Ziel besteht darin, Wasserstoff als Energieträger nutzbar zu machen.

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